Planungen zur S-Bahn Davos werden konkreter

Das Angebotskonzept Retica30+ führt zu einer Reihe von Verbesserungen beim öffentlichen Verkehr in Davos. Die Verbindungen werden häufiger, schneller, direkter und bequemer. In Davos wird dabei die Umsetzung einer S-Bahn Davos immer konkreter. In einem ersten Schritt sollen die Bahnhöfe Laret und Monstein zu vollwertigen Kreuzungsbahnhöfen umgebaut werden. Der Umbau des Bahnhof Laret wurde von der RhB zur Vorprüfung beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Der Beginn der Arbeiten ist für den Frühling 2026 vorgesehen.

Als eine der drei grossen Agglomerationen Graubünden erhält Davos ab 2029 eine S-Bahn, welche zukünftig einen durchgehenden Halbstundentakt von Landquart über Davos nach Filisur bieten wird. Das ermöglicht schnellere und häufigere Verbindungen. So gelangt man beispielsweise in 42 Minuten umsteigefrei von Davos Laret nach Filisur – und das alle 30 Minuten. Heute muss für die gleiche Strecke bis zu 74 Minuten und meistens ein Umstieg in Davos Platz eingerechnet werden.

Reisende von Klosters nach Davos Laret oder Wolfgang müssen je nach Tageszeit den Umweg über den Bahnhof Davos Dorf in Kauf nehmen. Sie fahren mit dem Zug am Laret vorbei und müssen anschliessend mit dem Bus wieder retour fahren. Künftig können sie durchgehend alle 30 Minuten in Davos Laret aussteigen und mit dem die Anschlüsse abwartenden Linienbus Laret und Wolfgang erreichen. Die neue S-Bahn verbindet gleich fünf Bergbahn-Talstationen miteinander, was der Ferienregion Davos/Klosters einen einmaligen Standortvorteil bringt.

Ausbau Bahnhof Laret

Damit die S-Bahn Davos realisiert werden kann, benötigt es alle 15 Fahrminuten einen Kreuzungs- bahnhof. Durch die Fahrplanstruktur vorgegeben sind das in Davos die Bahnhöfe Laret, Platz und Monstein. Für den Bahnhof Davos Laret plant die Rhätische Bahn einen umfassenden Ausbau. Gemäss den gesetzlichen Anforderungen werden zwei neue behindertengerechte Perrons erstellt.

Dank einer Perronlänge von 230 Metern können auch die neu vorgesehenen längeren Züge in Davos Laret halten. Verbunden werden die Perrons mit einer ebenfalls barrierefreien neuen Unterführung. Mit dem Umbau erstellt die Rhätische Bahn einen zeitgemässen Kreuzungsbahnhof, der allen Reisenden ein komfortables und autonomes Ein-, Um- und Aussteigen ermöglicht.

Öffentliche Auflage und Infoanlass

Das Vorprojekt für den Umbau wurde beim Bundesamt für Verkehr zur Vorprüfung eingereicht. Voraussichtlich im Frühling 2024 wird das Projekt öffentlich aufgelegt. Parallel zur öffentlichen Auflage plant die Gemeinde Davos zusammen mit der Rhätischen Bahn einen öffentlichen Informationsanlass. Gemäss aktuellem Planungsstand beginnt der Umbau im Frühling 2026, sodass der neue Bahnhof Davos Laret im Dezember 2027 in Betrieb genommen werden kann.

Bessere Busverbindungen

Im Gegensatz zu heute soll der Bahnhof Davos Laret neu auch optimal an das Davoser Busnetz angeschlossen werden. Die Buslinie nach Laret wird bis zum neuen Bahnhof verlängert. So errei- chen Reisende von Landquart/Klosters kommend beispielsweise die Hochgebirgsklinik deutlich schneller als heute. Auch die Lareterinnen und Lareter sind mit dem Bus in wenigen Minuten am neuen Bahnhof und haben von dort jede halbe Stunde einen Anschluss nach Landquart und Davos oder direkt nach Filisur. Damit die Linienbusse den neuen Bahnhof erreichen können, plant die Gemeinde Davos zusammen mit dem Kanton Graubünden eine Erschliessungsstrasse und einen Wendeplatz.

Um die Sicherheit zu gewährleisten wird die Strasse mit einem Trottoir ergänzt. Der Anschluss an die Prättigauerstrasse erfolgt mit einem Kreisel. Damit wird der gefährliche Abzweiger (auch in die bestehende Weidstrasse) aufgehoben und die Verkehrssicherheit erhöht. Die Lareterstrasse kann zudem vom Durchgangsverkehr befreit werden. Das steigert die Standortattraktivität und erhöht die Sicherheit der Schulkinder. Die Busanbindung und der Umbau des Bahnhofes in Laret ergänzen sich optimal, haben aber keine gegenseitige Abhängigkeit. Der Bahnhof Davos Laret muss unabhängig von der Busanbindung aus Substanzerhaltungsgründen und wegen den Bedürfnissen der S-Bahn umgebaut werden.

Wolfgang via Bus erschlossen

Das Fahrplankonzept Retica30+ ist für Davos ein grosser Gewinn und baut das Angebot der RhB massiv aus. Damit der durchgehende Halbstundentakt gewährleistet werden kann, steht zwischen den beiden Kreuzungspunkten Davos Laret und Davos Platz ein Zeitfenster von knapp 15 Minuten zur Verfügung. Das erfordert eine Beschleunigung der Fahrzeit und erlaubt nur einen Zwischenhalt. Zwei Zwischenhalte in Davos Wolfgang und Davos Dorf sind somit nicht möglich und würden das Fahrplankonzept der S-Bahn Davos verunmöglichen. Der Bahnhof Davos Dorf ist deutlich stärker frequentiert und folglich wird zukünftig am Bahnhof Davos Wolfgang kein Verkehrshalt mehr statt- finden. Dank der neuen Busverbindung sind Reisende von und nach Davos Wolfgang fast genauso schnell am Ziel wie heute.

 

(Symbolbild Davos: Archiv)