WWF und Pro Natura wehren sich erfolgreich gegen Wolfsregulation

Aufgrund einer Beschwerde mehrerer Naturschutzorganisationen an das Bundesverwaltungsgericht muss der Kanton Graubünden die proaktive Regulation von Wolfsrudeln vorerst stoppen.

Das Bundesverwaltungsgericht hat dem Kanton Graubünden den Eingang der Beschwerde am 8. Dezember 2023 mitgeteilt. Die proaktive Wolfregulation ist seit dem 1. Dezember 2023 möglich. Die Beschwerde wurde von Naturschutzorganisationen um WWF und Pro Natura  eingereicht. Sie argumentieren, dass Wölfe nur geschossen werden dürfen, wenn ein klarer Bezug zu grossen Schäden oder der Gefährdung von Menschen gegeben ist, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Der Kanton Graubünden und die zuständigen Dienststellen nahmen den Eingang der Beschwerde der Naturschutzorganisationen an das Bundesverwaltungsgericht zur Kenntnis. Die Beschwerde hat aufschiebende Wirkung, weshalb die proaktive Wolfsregulation vorderhand gestoppt wird. Das Amt für Jagd und Fischerei hat am Freitagnachmittag die Wildhut sowie die Jägerinnen und Jäger, welche sich zur Sonderjagd angemeldet hatten, unmittelbar nach Eingang der Beschwerde informiert.

Zum Inhalt der Beschwerde kann der Kanton Graubünden keine Stellung nehmen, da ihm diese noch nicht vorliegt. Es werden zeitnah die nächsten rechtlichen Schritte geprüft und eingeleitet. Kein Verständnis für die Einsprachen haben die bürgerlichen Parteien.

Im Kanton Graubünden dürfen Jägerinnen und Jäger ab sofort keine Wölfe mehr abschiessen. Grund für den Stopp der Wolfsregulation ist eine Beschwerde dagegen beim Bundesverwaltungsgericht. «Für die Beschwerde der Naturschutzorganisationen haben wir kein Verständnis», so Co-Fraktionspräsident Reto Crameri.

«Wir haben grosse Hoffnungen in die neuen gesetzlichen Grundlagen gesetzt», so Crameri. Das Verhalten der Umweltschutzorganisationen sei sehr enttäuschend. Es trägt nicht zu einer friedlichen Koexistenz von Grossraubtieren, Landwirtschaft und Bevölkerung bei, so Mitte- Co-Fraktionspräsident Reto Crameri, «wir müssen uns nun auch über das Verbandsbeschwerderecht Gedanken machen, wenn dieses dazu missbraucht wird, die Wolfsregulierung mittels Beschwerden zu verhindern oder zumindest zu verzögern.»

 

(Symbolbild: Pixabay)