«Ich helfe, wo ich kann»

Wie verändert das Coronavirus das Leben? GRHeute portraitiert in einer losen Folge Menschen, die von ihrem «neuen» Leben erzählen.

Manuela Schnider, Helferin.

«Der Frauenverein hat ziemlich rasch nach dem Lockdown begonnen, ein Hilfsangebot für alte Menschen einzurichten. Mittlerweile wurden die Wochentage fest jemandem zugeteilt. Ich springe einfach immer ein, wenn Not an der Frau ist.

Nebenbei mache ich auch Transporte für Menschen, die zum Arzt oder ähnliches müssen, aber das musste ich erst einmal. Es ist auch so, dass sich die Leute mit den Nachbarn oder ihren Kindern organisiert haben. Ich gehe auch für meine Eltern einkaufen oder meine Nachbarn. Und einmal habe ich auch im Denner Regale aufgefüllt. Ich helfe einfach, wo ich kann.

Meine Kinder haben seit dem Lockdown keinen Laden mehr von innen gesehen. Ich sehe, dass es auch bei den alten Menschen langsam ankommt, dass sie nicht mehr einkaufen gehen sollen. Einmal habe ich zwei ältere Frauen gesehen, die ich kenne, darauf angesprochen, dass sie sich beim Frauenverein melden sollen. Seither machen sie das auch, soweit ich weiss.

Am Anfang habe ich auch Nothütedienste für Eltern mit Betreuungsproblemen gemacht. Den Schulkindern wurden ja von einem Tag auf den anderen zwei Wochen Ferien aufgezwungen, da hatten nicht alle sofort eine Lösung parat. Seither versuche ich, den Kreis klein zu halten.

Am intensivsten war für mich das Homeschooling, es war zeitweise sehr anstrengend. Wir haben aber von Anfang des Lockdowns versucht, eine Tagesstruktur reinzubringen. Das hat uns sehr geholfen. Mittlerweile hat sich alles eingespielt. Jetz sind wieder Ferien.

Aber ich habe schon gedacht, dass ich, während die Kinder mit Schulsachen beschäftigt sind, das eine oder andere erledigen kann. Schränke ausmisten, Keller aufräumen. Davon habe ich natürlich nichts geschafft. An manchen Tagen wusste ich kaum, wann ich den Einkauf erledigen soll. Ausserdem weiss ich nicht, wann ich wieder Waldspielgruppe leiten kann und die Einteilung für die Kindertenniskurse liegen auch auf Eis. Ich schiebe das alles vor mir her und niemand sagt, was man wann wieder darf.

Ich habe keine Angst, dass ich mich bei meinen Aktivitäten anstecke. Bei den Einkäufen für den Frauenverein befolgen wir die Schutzmassnahmen des Bundes und tragen dabei auch Handschuhe. Desinfektionsmittel ist ebenfalls ständiger Begleiter. Hoffen wir, dass wir alle gesund aus der Krise kommen.»

(Bild: zVg)