Crowdfunding: Chance für die Bündner Kulturszene?

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Die Gewinner

Als das Thema Crowdfunding erstmals öffentlich in Erscheinung trat, kristallisierten sich schnell die zwei grossen Gewinner der Aktion ab: Nämlich Gian-Marco Schmid aka Gimma, der für seine «Lost Songs» Spenden sammelte und der Rocker Stämpf alias Stephan Schmid, der sein Debütalbum und später einen Videoclip wie auch sein zweites Album alternativ finanzierte. Die beiden wurden quer durch die Medienlandschaft gezehrt und konnten durch ihre Popularität die Aktionen gemeinsam mit ihrer grossen Fangemeinschaft realisieren. Wir haben beim legendären Chorleiter, Rockstar und Palazzo-Booker nachgefragt.

Wie erklärst Du Dir deinen enormen Erfolg im Crowdfunding?
Der Erfolg beruht immer auf Fleiss. Beim Crowdfunding muss man den jeweiligen Betrag, den man will, immer realistisch einschätzen. Ich habe viele Projekte gesehen, die ihren Betrag viel zu hoch eingeschätzt haben und das Ziel danach eben nicht erreicht haben. Bei mir geht alles unter dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Wichtig ist auch, dass man sein Projekt in den sozialen Medien bewirbt. Weil, wenn die Leute nichts davon wissen, können sie auch kein Projekt unterstützen.

Drei erfolgreiche Abschlüsse, das hat meines Wissens bisher kein Bündner Musiker geschafft. Wird es einen vierten Anlauf geben?
Ich glaube nicht, dass ich in der Schweiz einen vierten Anlauf machen werde. Wir stehen jetzt auf eigenen Füssen. Crowdfunding ist wichtig für Startup-Projekte. Danach sollte man lernen, alles selbst in die Hand zu nehmen.

Wie wichtig ist Crowdfunding für die Bündner Musikszene?
Ich denke, es ist einfach ein Weg, den man beschreiten kann. Aber wie jemand seinen Weg macht, muss jeder für sich entscheiden.

Spürst Du durch den Erfolg der Aktionen auch Kritik und vielleicht Missgunst der Kollegen, wie beispielsweise von Anna Rossinelli?
Kritik gibt es immer. Was andere Leute sagen, ist mir aber grundsätzlich egal. Weil die Leute schwatzen immer und meistens sind es die, die nichts auf die Reihe bekommen. Anna Rossinelli wird von ihrem Label unterstützt, das ist eigentlich fast das Gleiche, da verstehe ich solche Aussagen eigentlich nicht. Vielleicht würde sie anders reden, wenn sie auch auf sich selbst gestellt wäre. Aber eben: Was andere sagen, interessiert mich nicht.

Wann kommt Dein zweites Album? Was passiert bei Dir in Zukunft?
Ab März werden in einem gewissen Abstand einzelne Singles herauskommen. Ab Ende August 2016 sollte dann das Album auf dem Markt sein.

Hier die erfolgreich finanzierten Promotionen von Stämpf.

Neben Stämpf ebenfalls erfolgreich waren die folgenden Künstler.
Nyna

Gimma

Bibi Vaplan

Me and Marie

Auf der nächsten Seite geht es um einen Bündner Künstler, bei dem Crowdfunding-Aktionen nicht geholfen haben.