Ein Wochen-Rückblick der anderen Art. Wildmannli war wieder mal in der Beiz. Am Stammtisch diskutieren Marco und Gian-Luzi. Ungefähr so.
Marco: «Heut Abend machen wir den Sack zu. Frankreich, wir kommen!»
Gian-Luzi: «San Marino putzen wir gnadenlos weg. Hopp Schwiiz!»
Marco: «Hast du eigentlich Zarns Kolumne gelesen? Graubünden hat wieder einen neuen Natispieler im Fussball. Einen von Thusis-Cazis. Da geht endlich was.»
Gian-Luzi: «War eine gute Woche für den Sport in Graubünden. Davos in der Champions League weiter gekommen. Und Arosa gewinnt schon wieder. So geil. Vielleicht kommt’s ja doch wieder mal zum Derby Davos-Arosa.»
Marco: «Wer weiss? In der 1. Liga vielleicht. Aber Arosa ist schon das Bündner Team der Stunde, letztes Jahr haben sie doch jedes Spiel verloren.»
Gian-Luzi: «Dieses Jahr ist alles andere. Sieht so aus, als ob der Fetscherin da oben doch nicht alles falsch macht.»
Marco: «Ich bin vor allem froh, dass die ganzen Wahlen endlich bald vorbei sind. Kann diese grinsenden Gesichter nicht mehr sehen.»
Gian-Luzi: «Wen wählst du eigentlich? Du sicher SVP, oder?»
Marco: «Ich geh nicht wählen, ich komm nicht draus mit Panaschieren und was auch immer. Da fällt mir grad ein: Frieda, noch eine Stange! … Wen wählst du, Gian-Luzi? SP?»
Gian-Luzi: «Wahrscheinlich den Gasser. Der tut mir nämlich schon ein bisschen leid.»
Marco: «Viel Wind um nichts, sag ich da nur.»
Gian-Luzi: «Ich bin ja wirklich kein SVP-Freund, aber ihre internationale Liste ist Kult. Der Harry Eggerschwiler aus Namibia, der könnte uns in Bern sicher super vertreten. Den panasche ich. Dafür streich ich den Päuli Accola. Ich mochte schon früher den Girardelli mehr.»
Marco: «A propos streichen: Hast du gehört? Jetzt macht auch noch die Werkstatt in Chur die Schotten dicht. Nichts ist mehr heilig.»
Gian-Luzi: «Oder selig. Wird langsam Zeit, dass die Stadt Chur diese Klubs finanziell unterstützt.»
Marco: «So was hab ich diese Woche schon mal gelesen. Da gibts einige, die möchten das tatsächlich.»
Gian-Luzi: «Warum nicht? Ist doch klar, dass sonst die Bündner Jugendlichen nach Zürich abwandern.»
Frieda stösst dazu.
Frieda: «Meinst du, wir bekommen dann auch ein bisschen Geld? Immerhin spielt bei uns jeden ersten Freitag der Luzi mit seinem Handörgeli. Ist doch auch Kultur, oder?»
Gian-Luzi: «Ein Versuch ist’s wert. Reich doch mal ein Formular ein.»
Marco: «Darfst mich gerne als Zeuge angeben, ich find den Luzi super.»
Frieda: «Vielleicht doch nicht. Sonst macht der Fasan das auch noch. Und dann bekommen beide Geld und wir sind wieder am Anfang.»
Marco: «Stimmt vielleicht schon. Aber sag mir, Frieda: Warum muss der Bartli im Fasan auch ausgerechnet am gleichen Tag wie der Luzi bei dir spielen? Und dann noch im gleichen Dorf!»
Gian-Luzi: «Marco hat schon recht. Dass ihr euch nicht ein wenig absprechen könnt, Frieda! Am Freitag der Bartli im Fasan, am Samstag der Luzi bei dir. Das wär doch die Lösung.»
Frieda: «Unmöglich. Der Freitag gehört uns. Und der Luzi ist sowieso besser als der Bartli. Und dann könnte ich am Samstag ja gleich zumachen. Kommt nicht in Frage, wir haben auch so den längeren Schnauf.»
Marco: «Bis es euch beide lupft!»
Wildmannli gähnt. Und fragt sich: Schreibt man eigentlich «Gewaltfrei» oder «gewaltfrei»?