Zizers muss Sperr-Träume vorerst begraben

Die Kantonspolizei Graubünden hat der Gemeinde Zizers in Sachen Sperrung der Kantonsstrasse eine Abfuhr erteilt. Zwar sieht die Kantonspolizei das Problem des Staus, sieht mit einer Sperrung aber nur eine Verlagerung. Die Gemeinde Zizers setzt jetzt alles auf den Regionen-Austausch.

Das Gesuch der Gemeinde Zizers, das vor gut zehn Tagen beim Tiefbauamt des Kantons Graubünden eingereicht wurde, ist von der Kantonspolizei abgelehnt worden. Im Schreiben, das GRHeute vorliegt, heisst es: «Eine punktuelle temporäre Sperrung dieser Kreiselausfahrt würde bei einem entsprechenden Verkehrsaufkommen zu einem zusätzlichen Stau in die Ausfahrt der A13 sowie auf der Kantonsstrasse Richtung Trimmis und Chur führen. Eine wie von Ihnen beantragte Sperrung dieser Kreisel-Ausfahrt oder der unmittelbar angrenzenden Strasse ist daher nicht angezeigt und nicht möglich.» Kommt hinzu: Anders als von der Gemeinde beschrieben, «liegen der Kreisel Rappagugg Nord und rund 100 Meter der nach Zizers führenden Strasse im Astra-Perimeter und damit nicht im Kompetenzbereich des Kantons».

Aufgrund dieses Schreibens klärte Gemeindepräsident Peter Lang ab, ob eine autonome Sperrung wie in Schiers  seitens der Gemeinde möglich wäre – und was die Konsequenzen wären. Dabei wird der Gemeinde aber von einem eigenmächtigen Vorgehen abgeraten: «Die Gemeinde Zizers hat aufgrund des übergeordneten Rechts keinerlei Befugnisse, über Verkehrsregelanordnungen oder andere Verkehrsmassnahmen auf Nationalstrassen- oder Kantonsstrassenabschnitten zu verfügen, auch wenn diese Strassenabschnitte auf ihrem Gemeindegebiet liegen», teilte der Anwalt der Gemeinde mit. Die verantwortlichen Personen müssten möglicherweise mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Allerdings könne die Gemeinde in diesem Zusammenhang einen anfechtbaren und damit beschwerdefähigen Entscheid verlangen, da sie von Bundesrechts wegen beschwerdefähig wäre.

Gemeindepräsident Peter Lang setzt jetzt alles auf das Treffen zwischen den Regionen, das am 29. März zwischen Gemeindevertretern der betroffenen Städte und Dörfer, dem Astra und den Kantonen stattfindet. «Jetzt müssen wir zusammen eine Lösung finden», sagte er auf Anfrage von GRHeute. Wenig Verständnis zeigte Peter Lang für Aktionen von auswärtigen Politikern, die sich auf Zizerser Boden für das Anliegen einsetzen. «Wir haben mit Grossrat Benjamin Hefti einen Einheimischen, der sich bereits im August mittels einer Anfrage an die Regierung für uns und unser Anliegen stark gemacht hat.» FDP-Grossrat Thomas Bigliel hatte in der «Südostschweiz» ebenfalls einen Vorstoss publik gemacht, in dem es sich um die Stauproblematik handelt. Er forderte die Regierung zudem auf, mit Google Gespräche aufzunehmen –  damit an staulastigen Sonntagen keine Ausweichrouten mehr auf Navigationsgeräten angezeigt werden.

(Bild: GRHeute)