Der HC Davos hat Spiel 4 der Playoff-Viertelfinals gegen Lausanne mit 5:2 gewonnen und die Serie damit auf 2:2 ausgeglichen.
Ein opportunistischer HCD bezwang den HC Lausanne vor ekstatischen 6547 Zuschauern in der ausverkauften Davoser Eishalle mit 5:2 und ist damit in der Serie zurück. Dabei begann das Spiel aus Bündner Sicht alles andere als vielversprechend. Die Davoser gerieten nach 11 Minuten in Rückstand, konnten aber umgehend reagieren. Yannick Frehner glich nur eine Minute später zum wichtigen 1:1 aus. Der 26-jährige Stürmer war an diesem Abend nicht der einzige Davoser, der erstmals in dieser Playoff-Serie traf: Nur knapp 90 Sekunden nach Frehner traf Liga-Topskorer Matej Stransky im Powerplay erstmals mit einem satten One-Timer ins Lattenkreuz. Im Mitteldrittel gelang Chris Egli seine persönliche Tor-Premiere, im Schlussdrittel holte sich auch HCD-Captain Andres Ambühl sein erstes Tor der Playoff-Serie zur vorentscheidenden 4:1-Führung.
Die Lausanner, lange das optisch und chancenmässig stärkere Team, wurde kalt auf dem falschen Fuss erwischt und liess sich die Chance auf ein 1:3 in der Serie entgleiten. Nicht nur dies, die Westschweizer zeigten sich nervenschwach und verloren gleich mehrfach die Kontrolle über ihre Emotionen. Nicht weniger als drei Spieldauerdisziplanerstrafen kassierte Lausanne, einige davon dürften möglicherweise noch schmerzliche Strafen nach sich ziehen. So prügelte Tim Bozon bei einer erinnerungswürdigen Massenschlägerei noch mehrfach ins Gesicht des Davosers Kristian Näkyvä, als dieser bereits verteidigungslos auf dem Boden lag – man wähnte sich in dieser Szene eher an einem UFC-Kampf als an einem Eishockey-Match.
Und mit der Schlusssirene attackierte Cody Almond den Davoser Davyd Barandun mit einem Angriff gegen den Kopf, was nicht nur Barandun offensichtlich verletzte, sondern auch die Davoser Fans in entsprechende Rage versetzte. Dass Emotionen in den Playoffs überbroden, ist nicht ungewöhnlich, solche Szenen sind aber definitiv zuviel des Guten und dürften Konsequenzen nach sich ziehen.
Sportlich hat der HCD mit dem 5:2 die Serie nun wieder ausgeglichen. Insgesamt scheint Lausanne als Fazit nach vier Spielen aber die leicht stärkere Mannschaft zu sein. Ein Lucky Punch der Bündner ist aber auf jeden Fall drin: Gelingt am Montagabend in der Romandie ein Break, hätte der HCD gute Chancen, in den Halbfinal einzuziehen.
(Bild: MySports)