Malans schlägt zurück

Der UHC Alligator Malans hat das attraktive vierte Playoff-Spiel gegen GC Zürich mit 7:5 gewonnen und die Serie damit ausgeglichen. Gnadenlose Effizienz und Cleverness waren die Schlüssel zum Erfolg.

Nach dem der Grasshopper Club Zürich in Spiel 3 im zweiten Heimspiel zum zweiten Mal in der Serie vorlegen konnte, kam dem zweiten Malanser Heimspiel grosse Bedeutung zu. Eine Niederlage für die Bündner hätte zur Folge gehabt, dass die Zürcher drei Matchbälle zu verwerten gehabt hätten. Doch so weit kam es nicht. Aber: Die vierte Playoff-Partie zwischen dem Ersten und dem Achten der Qualifikation war in Spiel 4 bis zur letzten Minute offen und jeder Ausgang schien möglich. Diese Aussage wird auch dadurch untermauert, dass es zu mehreren Führungswechseln kam. Angefangen im Startdrittel.

Grasshoppers mit besserem Start

Dieses startete kontrolliert – mit leichten Vorteilen für die Gäste. Aber Malans spielte zu Beginn defensiv diszipliniert, sodass auch die Zürcher kaum zu gefährlichen Abschlüssen kamen. Stattdessen waren es die Alligatoren, die in der siebten Minute mit dem ersten wirklich gefährlichen Angriff die Sporthalle Lust in Maienfeld zum ersten Mal zum Beben brachten. Auslöser war ein Ballgewinn von Jamie Britt in der Mittelzone. Dieser führte dazu, dass sich die Malanser plötzlich in einer 2:1-Situation wiederfanden – und diese mustergültig abschlossen. Britt legte im richtigen Moment quer auf Remo Buchli, der keine Mühe bekundete, den Ball im GC-Kasten unterzubringen. Doch bis in die 11. Minute hatte sich das Blatt bereits ein erstes Mal gewendet. Florian Wenk konnte nach einem unglücklichen Auswurf von Sandro Breu – der aufgrund einer Verletzung beim Einspielen von Oscar Agnarsson zum Zug kam – in der 10. Minute ausgleichen, Christoph Meier gut eine Minute später nachdoppeln. Er bekam zu viel Platz in der Mittelzone – dies liegt gegen den aus einer Verletzung zurückgekehrten Nati-Center nicht drin. Die 1-Tore-Führung für GC hatte auch zur ersten Pause noch Bestand und war aufgrund des leichten Chancenplus der Gäste nicht gestohlen – wenn auch in der Entstehung etwas unglücklich. Denn auch der dritte Zürcher Treffer von Meier schien aufgrund der grossen Distanz, aus der der Abschluss kam, nicht zwingend.

Malans blieb dran

Die Malanser liessen sich von diesem Rückstand aber nicht verunsichern. Sie spielten – wenn sich die Möglichkeit bot – weiter munter mit und vernachlässigten dabei – anders als dies ab und an in der Qualifikation noch der Fall war – die Defensive nicht. Wie bisher in der ganzen Serie grossen Einfluss auf die ausgeglichen Resultate hatten bei den Malanser die Jungen. So auch in der 25. Minute, als Levi Walser den Ball von den Zürchern eroberte und im Stile eines Routiniers Michael Haenle im GC-Tor keine Abwehrchance liess. Mike Jäger konnte kurz vor Spielmitte mit einem schnellen Gegenstoss nachdoppeln und die Malanser Führung zurückerobern – doch diese hatte erneut nicht lange Bestand. Nur gerade acht Sekunden nach dem Malanser Tor jubelten die Herren in blau-weiss. Am Ursprung stand erneut ein gross aufspielender Meier, der eine 3:2-Situation einleitete, die wunderschön vorgetragen wurde und schliesslich von Seiler abgeschlossen wurde. Der Pass kam von Paolo Riedi. Eine tolle Partie zeigte aber auch Kevin Berry. Der Malanser Offensiveverteidiger bewies in der 38. Minute seine grossen Qualitäten und brach auf der linken Seite durch. Die Zürcher liessen Berry gewähren. Berry bedankte sich dafür mit dem erneuten Malanser Führungstreffer, mit dem es auch in die zweite Pause ging.

Clevere Alligatoren

Im Schlussabschnitt war Alligator darauf bedacht, keine Fehler zu machen und mit Kontern Nadelstiche zu setzen. GC kam in den ersten 10 Minuten des letzten Drittels kaum einmal gefährlich vors Malanser Tor – und wenn, war Breu zur Stelle. Die Malanser ihrerseits konnten in der 50. Minute etwas durchatmen. Berry fasste sich zum zweiten Mal an diesem Abend ein Herz, schaltete sich in den Angriff ein, marschierte durch die Mitte mit viel Durchschlagskraft durch und konnte erneut reüssieren. Doch zwei Tore sind im Unihockey wenig und gegen die topbesetzte GC-Offensive nichts. Umso mehr, weil kurz nach dem Tor mit Jäger ein Malanser auf die Strafbank musste.

Die Zürcher konnten die Überzahlsituation nicht nutzen, näherten sich aber auch in der Folge dem Malanser Tor wieder häufiger an – und konnten in der 55. Minute tatsächlich verkürzen. Die Entstehung war aber auch hier unglücklich, Harry Braillard lieferte sich an der rechten Bande einen Zweikampf mit einem Zürcher, beide kamen zu Fall, Meier übernahm den Ball und lancierte in der Mitte Moritz Mock, der verkürzen konnte. In der Folge rannte GC an, auch Malans kam aber mit Kontern immer wieder zu Gelegenheiten. Breu zeigte in dieser Phase einige starke Paraden. Und so waren die Gäste rund zwei Minuten vor Schluss gezwungen, den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen. 55 Sekunden vor Schluss erlöste Remo Buchli die Hausherren mit einem Treffer ins leere Tor. Damit schlagen die Malanser in Spiel 4 mit einem abgebrühten Auftritt zurück und sind weiter voll in der Serie drin.

 

(Bild: Sandro Breu hielt den Sieg in der Schlussphase für die Alligatoren fest./Erwin Keller/zVg.)