Der Bündner Cross-Country-Mountainbike-Star Nino Schurter hat zum 8. Mal den MTB-Gesamtweltcup gewonnen. Schurter fuhr in Val di Sole im Cross Country als Zweiter aufs Podest und sicherte sich damit erneut die Gesamtweltcup-Krone.
«Die ganze Saison – mit dem Weltmeistertitel und dem Gesamtweltcupsieg – fühlt sich an wie in einem Traum. Vor allem nach den beiden vergangenen Jahren, in denen die Resultate etwas ausblieben», bilanzierte ein glücklicher Schurter im Ziel gegenüber SRF. «Jetzt so zurückzukommen mit diesen beiden Titeln – das fühlt sich wirklich gut an.»
Mit dem 8. Sieg im Gesamtweltcup überflügelte Schurter auch seinen einstigen Rivalen Julien Absalon. Der vor 4 Jahren zurückgetretene Franzose war seinerzeit 7 Mal der konstanteste Mountainbiker der Saison gewesen. Bei der Anzahl Weltcupsiege liegen Schurter und Absalon mit 33 Erfolgen gleichauf, Schurters 10 Weltmeistertiteln stehen 5 von Absalon gegenüber. Bezüglich Olympia-Goldmedaillen steht es 2:1 für Absalon, dafür hat Schurter an den Sommerspielen mit seinem kompletten Medaillensatz einmal mehr Edelmetall gewonnen. Schurter kann sich damit wohl zurecht als erfolgreichster Mountainbiker aller Zeiten bezeichnen.
Eine Woche nach der 10. WM-Goldmedaille liess der Bündner beim Saisonfinale in Val di Sole (ITA) nichts anbrennen. Ein 2. Platz hinter dem Franzosen Titouan Carod, der nach langer Solofahrt mit 35 Sekunden Vorsprung ins Ziel kam, reichte zum Grosserfolg. «Der Start ist mir leider wieder etwas missglückt, so habe ich mich einfach auf den Gesamtweltcup konzentriert», so Schurter, «ich habe mich danach sehr gut gefühlt, wollte aber auch nicht zu viel Risiko eingehen. Ich bin mega-happy über den Sieg im Gesamtweltcup und über meine ganze Saison.»
Carod hatte am Freitag schon das Short Race für sich entschieden und verbesserte sich am Finalwochenende im Gesamtweltcup noch vom 5. auf den 2. Platz. Platz 3 ging am Sonntag an Carods Landsmann Jordan Sarrou. Der Italiener Luca Braidot, der Schurter am ehesten noch hätte abfangen können, wurde Fünfter. Für Schurter ist der erneute Triumph eine Woche nach dem WM-Titel auch die Genugtuung für eine teils schwierige Saison mit dem Skandal-umwitterten Heim-Rennen auf der Lenzerheide, als sich Schurter mit Landsmann Matthias Flückiger – der später mit einem positiven Dopingbefund erwischt wurde – denkwürdig in die Haare geriet.
«Du bist ja nicht normal!» – Radfest auf der Lenzerheide ohne Happy End