In Klosters hat letzte Woche die erste Sitzung des Forums Prättigau/Davos stattgefunden. Nach dem Volks-Nein zum geplanten überregionalen Naturpark vor einem Jahr wurden für die Überarbeitung der regionalen Standortentwicklungsstrategie über Trends, Chancen, Risiken sowie positive und negative Entwicklungen diskutiert. Das Präsidium des Forums soll ab 2023 von Markus Feltscher übernommen werden.
Das Forum Prättigau/Davos wurde von der Präsidentenkonferenz der Region letztes Jahr gegründet, um die Regionalentwicklung breiter abzustützen und besser zu verankern. Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sollen sich hier zwei- bis dreimal pro Jahr im Auftrag der Gemeinden mit den aktuellen Herausforderungen der Regionalentwicklung befassen, Positionen entwickeln und Impulse für Massnahmen und Projekte geben. Einladungen an Unternehmen, Verbände und Interessengruppen sowie eine öffentliche Ausschreibung ergaben schliesslich 56 ehrenamtliche Mitglieder, die im November 2021 gewählt wurden.
Nach pandemiebedingter Verzögerung begrüsste Werner Bär, Präsident der Region Prättigau/Davos, am Mittwoch vor Ostern in der Aula des Schulhauses Klosters-Platz die Anwesenden zur ersten Sitzung des Forums. Er konnte bekannt geben, dass für das bisher vakante Präsidium mit Markus Feltscher eine Persönlichkeit gefunden werden konnte, der im Juni von der Präsidentenkonferenz gewählt werden soll. Feltscher, bis Ende Jahr noch Direktor der Bündner Gebäudeversicherung, früher Professor an der FHGR, Gemeindepräsident von Felsberg und Grossrat, soll die neue Aufgabe im 2023 übernehmen. Ad interim wird das Forum vom Marc Handlery geleitet, Geschäftsführer der Region Landquart und selbstständiger Berater.
Intensive Gesprächsrunden
In kleinen Gruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregt über Trends, Chancen und Risiken, die sich auf die Region auswirken. Zum andern wurde thematisiert, was in der Region gut läuft und was sich ändern sollte. Arbeiten und Wohnen, Zukunft des Tourismus, Digitalisierung, Klimawandel, Natur und Landschaft, Raumplanung, nachhaltige Wirtschaft, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Verkehrsprobleme und fehlender Wohnraum für Einheimische in den Tourismusorten wurden ebenso angesprochen wie die grossen Unterschiede zwischen den Gemeinden, die gute Infrastruktur und das Angebot für Verkehr, Gesundheit und Bildung. Generell bemängelt wurde eine fehlende Innovations- und Risikobereitschaft oder auch die schlechte Zusammenarbeit in einigen Bereichen.
Alle Informationen aus diesen Diskussionen werden nun zu einem Gesamtbild zusammengeführt und bilden eine wichtige Grundlage für den Analyseteil, der für die Überarbeitung der regionalen Standortentwicklungsstrategie Prättigau/Davos (rSES) erstellt wird. Die weitere Erarbeitung der rSES soll vom Forum mit Inputs, Rückmeldungen und Diskussionen begleitet werden; schlussendlich wird diese Grundlage dann der Präsidentenkonferenz Prättigau/Davos zur Beschlussfassung vorgelegt. Das Vorgehen wird nun von der Regionalentwicklung konkretisiert, die nächste Sitzung des Forums wird im Herbst stattfinden.
(Bild: Das erste Forum Prättigau/Davos wurde von Werner Bär, Präsident der Region, eröffnet./zVg.)