Kleine Rote startet «grün» ins neue Jahr

Alles grün bei der Rhätischen Bahn – so jedenfalls wurden die Zahlen fürs letzte Jahr präsentiert. Am Schluss resultierte ein Konzerngewinn von 300’000 Franken. «Es ist keine grosse Überraschung, dass die Corona-Pandemie auch uns getroffen hat», sagte Verwaltungsratspräsident Stefan Engler.

Früher war alles besser. Das gilt im Moment auch für die Rhätische Bahn. Am Dienstagmorgen präsentierten die Verantwortlichen – neben Stefan Engler auch Direktor Renato Fasciati und Finanzchef Silvio Briccola – im Hauptsitz in Chur die Zahlen von 2021. Diese waren zwar besser als die von 2020, aber nie so gut wie im All-Time-Rekordjahr 2019.

«Das neue Jahr kann zu 85 Prozent an 2019 anschliessen», sagte RhB-Direktor Renato Fasciati. Allerdings wisse man noch nicht, wie sich das Jahr entwickle. Zu Corona kam ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzu: Der Krieg in der Ukraine. «Wenn es plötzlich mehr Flugzeuge als Züge braucht, werden auch wir das spüren.» Dennoch reichte es, um im Vergleich zum Vorjahr in den grünen Bereich zu kommen.

Albulatunnel 13 Prozent teurer

Das letzte Jahr war aber besser als das vorletzte. Der Personenverkehr erreichte einen Deckungsgrad von 43 Prozent, im Jahr 2019 waren es knapp über 60 Prozent gewesen. Ohne die Defizitdeckung von Bund und Kantonen hätte unter dem Strich ein Minus von 16 Millionen Franken resultiert. «Wir haben keine Reserven mehr», sagte Silvio Briccola, Leiter Finanzen bei der RhB. «Der Investitionsbedarf ist weiterhin hoch.» Zugelegt hat letztes Jahr der Autoverlad im Vereina.

Wie hoch dieser Bedarf ist, führte Renato Fasciati aus. «Von den 56 Capricorn-Zügen, die wir bestellt haben, ist schon die Hälfte eingetroffen. Nummer 29 wird in zwei Tagen empfangen», sagte der Direktor. «Der Spitzenreiter hat schon über 170’000 Kilometer zurück gelegt.» Aber diese neuen Züge bedeuten auch hohe Anforderungen ans Personal. Ein weiterer Budgetposten ist der Albulatunnel, der im Moment 13 Prozent teurer als budgetiert ist, «Das hat einerseits geologische Gründe, andererseits dauern die Arbeiten wegen Corona länger als geplant.» Alles in allem im jetzigen Stadium ein Peanut im Vergleich zu den Arbeiten in Landquart, wo diverse neue Projekte anstehen.

Der Geschäftsbericht der RhB mit den genauen Zahlen findet sich hier: rhb.ch.

(Bild: GRHeute)