Storchenbrunnen wird zum «Gigerbrunnen»

Seit November 2015 trägt der Platz bei der Einmündung der Vazerolgasse in die Storchengasse den Namen Gigerplatz. Dies zu Ehren von Hans-Ruedi Giger (1940 – 2014), der an der Storchengasse 17 das Licht der Welt erblickte und später unter seinem Künstlernamen HR Giger Weltruhm erlangte. Eine schlichte Tafel am Geburtshaus Gigers erinnert seit der Umbenennung des Platzes ebenfalls an den Oscar-gekrönten Schöpfer des Alien-Monsters. Nebst dieser Oscar-Auszeichnung blieb die kreative Breite von HR Giger jedoch vielen Churerinnen und Churern, ja sogar der Kunstszene seiner Geburtsstadt, verborgen. Nun wird ihm zu Ehren der Gigerplatz mit einer Intervention im Storchenbrunnen erweitert.

Auf Initiative des im September 2020 gegründeten Vereins «Pro HR Giger» und der Stadt Chur war man sich einig, dass mehr getan werden muss, um HR Giger zu würdigen. Deshalb wurde gemeinsam mit dem Präsidenten des Vereins «Pro HR Giger», dem Churer Galeristen Arnold Crameri, der Kulturbeauftragten Helena Mettler und Stadträtin Sandra Maissen entschieden, das Projekt «Gigerbrunnen» zu forcieren. Der Gigerplatz wird neu mit einer Intervention im Storchenbrunnen aufgewertet. Die Einweihung des «Gigerbrunnens» sollte zu Ehren des siebten Todestages von HR Giger am 12. Mai 2021 erfolgen, musste coronabedingt jedoch auf den 6. Juli 2021 verschoben werden.

Mehr Sichtbarkeit für HR Giger

«Das Projekt soll den Künstler HR Giger in Chur sichtbarer machen und den «vergessenen Sohn» weiter ins Zentrum rücken», meint Stadträtin Maissen. Der neu gestaltete Storchenbrunnen aus dem Jahre 1880 ist neben dem St. Martinsbrunnen der älteste, weitgehend original erhaltene Natursteinbrunnen der Churer Altstadt. Im Rahmen des Projekts wurde der Brunnen mit schwarzen Natursteinen eingerahmt sowie auf der Frontseite das Logo HR Giger in der Natursteinbodenplatte eingelassen. Der Höhepunkt dieser Intervention liegt jedoch im Brunnenboden. Der eindrückliche Storchenbrunnen mit dem grossen achteckigen Wasserbecken erhält auf dem Grund neu 21 Aluminiumplatten, welche mit einem fein ziselierten «biomechanischen» Muster nach der Original Gussvorlage gegossen wurden und nun dem
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Brunnen eine neue Dimension geben und ihn zum «Gigerbrunnen» machen. Dieselben Platten zieren bereits die Giger Bar in Chur West sowie die gleichnamige Bar im HR-Giger-Museum in Gruyères im Kanton Freiburg. Abgerundet wird das Projekt mit einer Touchscreen-Konsole, wo sich Besuchende in fünf Sprachen über das Leben und Schaffen von HR Giger informieren können. Auch Neuigkeiten des Vereins Pro HR Giger sollen dort regelmässig aufgeschaltet werden. Chur Tourismus nimmt den Gigerplatz und den neu gestalteten Storchenbrunnen zudem auch in ihre Stadtführungen auf. Der «Gigerbrunnen» wird neu das ganze Jahr in Betrieb sein und bedeutet eine ganzjährige Aufwertung der Altstadt für Einheimische und Gäste.

Ein Projekt mit vielen Umsetzungspartnern

Die Kosten für die Umgestaltung des Brunnens werden durch die Stadt Chur und den Verein getragen. Die Stadt mit der Abteilung Tiefbau hat die Planung und Umsetzung mit verschiedenen Unternehmen realisiert. Involviert waren Schlub AG, Chur für die Natursteinarbeiten, Arioli Naturstein AG, Chur für die Renovation Natursteine des Brunnens und das neue Frontlogo, Metall Florin, Maienfeld für die Metallarbeiten für die geschmiedete Konsole «Metall rostlook pulverbeschichtet», Firma WETA, Chur Lieferant des Bildschirms, Tobler Metallbau AG, Chur für die Unterkonstruktion der Aluminiumplatten, Christenguss AG, Bergdietikon für die Aluminiumplatten und IBC Energie Wasser Chur für die Beleuchtung im Brunnen und den Elektroanschluss.

(Bild: graubünden.ch)