Der 1. April war auch schon lustiger

Heute ist 1. April. In Zeiten von Dauer-Internet fällt aber wohl niemand mehr auf die Spässe rein. Zumal sie auch schon origineller waren.

Arosa Tourismus bemühte sich, ihren Fokus auf das Bärenland auch am 1. April auszuschlachten. Graubünden und Bern sollen die Wappentiere temporär austauschen, schrieb die Tourismusorganisation in einer Medienmitteilung über eine angebliche Forderung der Touristiker. Etwas durchsichtig, selbst für Personen, die den 1. April frühmorgens nicht grad auf dem Radar hatten.

Auch die Bergbahnen Grüsch-Danusa schlugen in dieselbe Kalauer-Kerbe und legten gar noch einen drauf. In Zusammenarbeit mit der «Fuchs Engineering» soll Grüsch-Danusa eine Schneekanone gegen Covid-Viren entwickelt haben, schreibt die Organisation. Da ist dann wohl so hanebüchen, das es schon fast wieder witzig ist…

Dass die Touristiker versuchen, den 1. April zu nutzen, um etwas Aufmerksamkeit zu generieren, wird spätestens beim April-Scherz von Graubünden Ferien klar: Die Tourismusorganisation will den Julierpass «attraktiver und fotogener machen und deshalb die Passstrasse verkurven». Zur Finanzierung des Projekts lanciert die Tourismusorganisation zusammen mit der Destination Savognin Bivio Albula ein Crowdfunding. Sogar ein Video hat Graubünden Ferien deshalb produziert.

 

Auch viele Medien haben traditionell einen 1. April-Scherz lanciert. So schreibt der Blick beispielsweise, dass Politiker den Nationalfeiertag um eine Woche auf den Geburtstag von Roger Federer verschieben wollen (der Vorstoss sei übrigens auch vom Bündner SP-Nationalrat Jon Pult unterschrieben worden). Irgendwie ist auch das nur mässig lustig – es scheint fast so, dass die permanente Online-Erreichbarkeit die Unmittelbarkeit des Spasstages zumindest medial ziemlich ruiniert hat. 

Bleibt immerhin noch der kleine Familien- oder Kollegen-Kreis, bei dem sich Scherze am 1. April lohnen: Klassiker wie Kleber über den Wasserhahn kleben, Klarsichtfolie über die Toilette heften oder Ketchup in einen Berliner füllen werden nie alt – zumindest frühmorgens noch nicht, denn am Mittag ist der ganze Spass-Zauber schon lange wieder vorbei…

 

(Bild: Graubünden Ferien/zVg.)