Die Erfolgsrechnung der Stadt Chur weist im Corona-Jahr 2020 einen Gewinn von 13.3 Millionen Franken aus und übertrifft damit das Budget um satte 10.1 Millionen Franken. Diese und andere erstaunliche Zahlen aus dem Corona-Jahr präsentierte die Stadt am Montag in einer Medienorientierung.
Der Selbstfinanzierungsgrad der Stadt Chur beträgt 94 %, die getätigten Investitionen konnten somit beinahe vollständig mit Eigenmitteln finanziert werden. Demgemäss sind auch in diesem Jahr kaum zusätzliche Schulden entstanden. Der Durchschnitt des Selbstfinanzierungsgrads der letzten fünf Jahre liegt bei 158 %. Das Eigenkapital ist seit 2015 um 117 Mio. Franken angewachsen. Die Umsetzung der zahlreichen Generationen- und Grossprojekte in den nächsten Jahren nimmt Formen an.
13.3 Mio Franken Gewinn
Bei einem Aufwand von 252.9 Mio. Franken und einem Ertrag von 266.2 Mio. Franken weist die Erfolgsrechnung 2020 einen Gewinn von 13.3 Mio. Franken aus. Die Rechnung 2020 ist somit um 10.1 Mio. Franken besser als das Budget, liegt aber 13.0 Mio. Franken unter dem Vorjahresergebnis. Für das gute Ergebnis sind massgeblich die höheren Steuererträge verantwortlich und haben zu einem Mehrertrag von 8.2 Mio. Franken geführt. Weiter haben unter anderem tiefere Kosten beim Personal von 1.0 Mio. Franken und beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand von 3.6 Mio. Franken sowie der tiefere Transferaufwand von 2.2 Mio. Franken zum positiven Ergebnis beigetragen. Andererseits wurden auch tiefere Entgelte erzielt. Diese haben mit 3.3 Mio. Franken das Ergebnis negativ beeinflusst. Es handelt sich hierbei weitgehend um Corona-bedingte Ertragsausfälle wie zum Beispiel bei den Sportanlagen.
Investitionen für Generationen- und Grossprojekte schreiten voran
Die Nettoinvestitionen beliefen sich auf 31.8 Mio. Franken, was einer Budgetunterschreitung von 23.1 Mio. Franken entspricht. Dass das Investitionsbudget nicht ausgeschöpft wurde, liegt in erster Linie an diversen Projektverzögerungen. Mit rund 10 Mio. Franken unter Budget ist die Verzögerung des Projekts Eisball speziell zu erwähnen. 2020 sind dabei Minderausgaben von 24.9 Mio. Franken und Mindereinnahmen von 1.7 Mio. Franken angefallen. Es resultiert ein Finanzierungssaldo von -2.0 Mio. Franken mit einem Selbstfinanzierungsgrad der Nettoinvestitionen von 94%, damit konnten beinahe alle Nettoinvestitionen aus den selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden. Der Fünfjahresdurchschnitt des Selbstfinanzierungsgrads beträgt 158 %. Fazit: Die Stadt hat gesunde Finanzen und kann die anstehenden Investitionen gut stemmen.
Die wichtigsten Projekte waren/sind:
- Projekt Eisball
- Baubeitrag Bergbahnen Chur Dreibündenstein
- Schul- und Sportanlage Ringstrasse
- Rad- und Fussgängerbrücke Obertor
- Sanierung Schulzimmer Türligarten
- Werkhof 2020
- Emserstrasse – Sommerau – Plankis
- Regenrückhaltebecken Obere Au
- Plessur Sanierung Verbauungen
(Bilder: Archiv)