Anzeigen wegen betrügerisch veranlassten Finanztransaktionen haben auch in Graubünden in den letzten Jahren stetig zugenommen. Um den Geldfluss zu blockieren, startet die Kantonspolizei nun ein Pilotprojekt.
Die Kantonspolizei Graubünden warnte letztes Jahr mehrfach vor betrügerischen Online-Geldanlagen als eine besonders häufige Form des Online-Betrugs. Allein die im 2020 zur Anzeige gebrachten Fälle im Kanton Graubünden führten zu einem finanziellen Schaden von rund dreieinhalb Millionen Schweizer Franken.
Gewiefte Betrüger
Vielfach bauen Betrüger ein Vertrauensverhältnis auf, damit Geld investiert wird. Virtuell werden Gewinne ausgewiesen und teilweise sogar ausbezahlt. Geschädigte werden animiert, noch mehr Geld zu investieren, bis nach und nach der Kontakt abbricht oder bis vom Kontostand nichts mehr übrig sei. In dieser Phase ist es meist zu spät, den Geldfluss zu stoppen und das Geld ist verloren.
Pilotprojekt der Kantonspolizei Graubünden
Um den Geldfluss möglichst früh zu stoppen, geht die Kantonspolizei Graubünden neue Wege. Einer der effektivsten Erfolgsfaktoren bei der Ermittlungstätigkeit ist es, den Geldfluss zu verfolgen und zu unterbrechen. Um dieses Vorhaben auszuführen, wurde mit einer spezialisierten Firma eine Zusammenarbeits-Vereinbarung (Private-Public-Partnership PPP) eingegangen. Das Ziel ist es einerseits, unter Mithilfe von Datenbanken präventiv betrügerische Finanztransaktionen zu erkennen und zu verhindern. Andererseits werden mit dieser Partnerschaft die Chancen, bereits erfolgte Vermögenstransaktionen schnellstmöglich international zu blockieren, erhöht. Um die Erfolgschancen dieser Vorgehensweise zu wahren, rät die Kantonspolizei Graubünden geschädigten Personen, möglichst umgehend Anzeige zu erstatten.
(Symbolbild: zVg.)