In Chur protestierten am Samstag Tausende Menschen gegen die behördlichen Massnahmen wegen des Coronavirus. Die Stadtpolizei spricht von über 4000 Teilnehmenden.
Kurz nach 13 Uhr versammelten sich am Samstagmittag Corona-Skeptiker und Kritiker der bundesrätlichen Massnahmen in Chur. Unter dem Hashtag #StillerProtest wurde zuvor aufgerufen, der Kundgebung beizuwohnen. Nach einem Protestmarsch von der Quaderwiese durch die Altstadt trafen sich die Demonstrierenden letztlich wieder auf der Quaderwiese.
Der Veranstalter rechnete mit bis zu 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Protestkundgebung. Schlussendlich waren es jedoch über 4000, wie Roland Hemmi von der Stadtpolizei Chur gegenüber 20 Minuten sagte. Dass jetzt so viele Personen mehr erschienen sind, habe laut Hemmi keine Konsequenzen für die Veranstalter. Die Veranstaltung sei bewilligt und diese Bewilligung sei nicht an eine Teilnehmerzahl geknüpft.
Zur Demonstration hatte am vergangenen Mittwoch unter anderem die Protest-Gruppe «Mass-Voll» aufgerufen. In deren Telegram-Chat wird erklärt, man stehe «für einen friedlichen, sachlichen und konstruktiven Diskurs».
Hinter der Bewegung «Mass-Voll» steht gemäss dem Online-Portal nau.ch mit Nicolas A. Rimoldi ein ehemaliges Mitglied der FDP Luzern, der letztes Jahr offenbar wegen einer nicht bezahlten Rechnung aus der Partei ausgeschlossen wurde.
Auch bekannte Bündner Teilnehmer nahmen am Protestmarsch teil. Der Prättigauer SVP-Grossrat Ruedi Weber hielt ebenso ein Referat wie der bekannte Churer Gastronom Horst Salut und der Zürcher Oberarzt Dr. Manuel Albert. Die Bewegung sorgt sich um die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der «unverhältnismässigen Corona-Massnahmen-Politik». Unter anderem wurde auch ein möglicher Impfzwang wurde von manchen Teilnehmenden kritisiert.
Die Stadtpolizei Chur hatte die friedliche Demo zuvor bewilligt und begleitete sie auch. Die meisten der Teilnehmenden trugen gemäss Nau allerdings «keine Masken, die Sicherheitsabstände wurden kaum eingehalten».
*In einer früheren Version des Artikels hat GRHeute von Hunderten Teilnehmenden gesprochen. Die Kantonspolizei sprach nach der Kundgebung von insgesamt 4000 Teilnehmenden.
(Bilder: Leserreporter/zVg.)