Ski-Pisten schliessen: nein – strenge Maskenpflicht: ja

Luzern, Schwyz, Nidwalden, Zug, Appenzell Innerrhoden, Zürich, St. Gallen, Uri – viele Kantone haben ihre Pisten über die Festtage geschlossen. Die grossen Skikantone der Schweiz in Bern, Wallis und Graubünden bleiben voraussichtlich aber offen.

Der Druck auf den Kanton Graubünden ist sehr gross. Nachdem letzte Woche der Zürcher Regierungsrat forderte, schweizweit die Lifte zu stoppen, sind die Tourismuskantone endgültig zu «sturen Bergkantone, die das Infektions- und Unfallrisiko erhöhen», abgestempelt. Martin Vincenz, Direktor von Graubünden Ferien, widersprach gegenüber dem Blick: «Wir sind nicht die uneinsichtigen Gallier. Wir in Graubünden orientieren uns an den epidemiologischen Fakten.» Besondere Bedeutung kommt offenbar dem zu Ende gehenden Wochenende zu. «Wenn die stabile Lage über das Wochenende anhält, werden die Pisten offen bleiben», so Vincenz. Und auch Regierungsrat Marcus Caduff, bestätigte: «Wenn sich die epidemiologische Lage über das Wochenende nicht verschlechtert, bin ich zuversichtlich, dass der Ski­betrieb bewilligt werden kann. Anfang Dezember ordneten wir strenge Massnahmen an. Heute sind wir der einzige Kanton mit einer Positivitätsrate unter 5 Prozent.» Von 22 Betten auf den Intensivstationen seien zwölf belegt, sagt Caduff.

Vertrauen in die Schutzkonzepte

Eine besonders wichtige Rolle spielen die Schutzkonzepte der Tourismusgemeinden. Seit gestern gilt beispielsweise im gesamten Dorfkern von Klosters Maskenpflicht. Auch in Davos gilt diese ab nächsten Dienstag, wie Tourismusdirektor Reto Branschi gegenüber der Boulevardzeitung bestätigte: «Das Schutz­konzept ist streng. Es ist unser Beitrag, um eine Bewilligung für die Ski­gebiete zu ermöglichen.» Weitere Tourismus­gemeinden dürften diesem Beispiel folgen, damit die Altjahreswoche – die mit Abstand wichtigste Ferienwoche für die 2020 ohnehin schwer gebeutelten Bündner Touristiker im ganzen Jahr. Die bundesrätliche Aufforderung, zu Hause zu bleiben, dürfte auch nicht unbedingt helfen. 

Schliessung habe negativen Effekt

Zurzeit fahren gemäss dem Blick 30 Prozent weniger Skisportler auf den Bündner Pisten als im Vorjahr – die Winterdestinationen seien trotzdem voll: «Die Touristen und Ferienwohnungsbesitzer sind bereits hier», sagt Regierungsrat Caduff. «Wenn wir die Pisten schliessen, drängen sich noch mehr Leute im Dorf.»

Man darf gespannt sein, welche Entscheide und Massnahmen die Bündner Regierung anfangs Woche zur bevorstehenden Ferienzeit bekannt gibt. 

 

(Symbolbild: Pixabay)