Die Corona-Krise hat letzte Woche auch Graubünden erfasst. Die Regierung kommunizierte am Sonntag, dass bereits sechs Personen im Kanton an der Covid-19-Erkrankung gestorben sind. Auch für nächste Woche wird mit einer Ausweitung der Ansteckungen gerechnet.
Stand Sonntag befinden sich derzeit 27 Personen in Spitalpflege, 257 Coronavirus-Fälle sind in Graubünden bestätigt, sechs Todesfälle sind bisher auf den Coronavirus zurückzuführen. In Chur richtete sich der Stadtrat am Freitag an die Bevölkerung, gleichentags beschloss die Bündner Regierung, dass alle Personen, die einen Beruf aus dem Pflegebereich erlernt haben, jedoch nicht auf diesem Beruf tätig sind und nicht der Risikogruppe angehören, sich melden müssen.
Der Bund gab an einer Pressekonferenz bekannt, auf eine komplette Ausgangssperre zu verzichten, verbot aber Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen. Die angedrohte Strafe von 100 Franken ist zwar wenig abschreckend, die Politik hofft auf den gesunden Menschenverstand beim Umsetzen der Gesundheitsmassnahmen. Non-Food-Läden, Restaurants, Bars, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe sowie Schulen bleiben bis mindestens am 19. April 2020 geschlossen. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelläden und Gesundheitseinrichtungen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit liegen in der Schweiz derzeit 7014 positive bestätigte Tests vor. 60 Personen sind bislang an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Die aktuellen Grafiken zur Corona-Krise hat SRF zusammengetragen.
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22.03 Aktueller Stand sind 7014 positiv getestete Fälle. https://t.co/rriRySmvPK pic.twitter.com/eEPLMXh2bN— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) March 22, 2020
Der Regierungsrat hat sich am Sonntag mit der speziellen Situation befasst, in welcher sich die Talschaften Südbündens befinden. Grossräte aus der Region Moesa hatten die Regierung in einem Schreiben aufgefordert, die Baustellen der Region zu schliessen, was der Regierungsrat mit Verweis auf den bundesrätlichen Entscheid ablehnte.
Wegen der ausserordentlichen Lage durch das Coronavirus wird in Graubünden im öffentlichen Verkehr ein Übergangsfahrplan umgesetzt. Dieser hat zum Ziel, dass ein Grundangebot so lange wie möglich funktionieren kann. Die damit bereitgestellten Kapazitäten sind so dimensioniert, dass die Umsetzung der «Social Distancing»-Empfehlungen des Bundes ermöglicht werden. Der Onlinefahrplan wird jeweils spätestens am Vortag um 20:00 Uhr aktualisiert. Infos dazu finden sich hier.
Zu den Verhaltensregeln des BAGs gehts hier.