Ein Semester im Ausland zu absolvieren ist eine riesen Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Besonders für uns Tourismus Studierende, ist es eine gute Möglichkeit, Luft im Ausland zu schnuppern und das Leben in einem anderen Land kennen zu lernen. Als es darum ging, einen Ort zu wählen, stand bei mir San Diego immer ganz oben auf der Liste. Studieren an einem amerikanischen College mit Sonne, Strand und Meer. Klingt gut, oder?
Mit enormer Vorfreude und einem etwas mulmigen Gefühl, habe ich die Reise nach San Diego im August angetreten. Ich konnte es kaum erwarten, an der San Diego State University zu studieren und meine neue Umgebung kennen zu lernen.
Der Campus der San Diego State University ist imposant. Ich habe mich gefühlt wie in einer kleinen Stadt. Fast jede Fakultät hat ihr eigenes Gebäude, es gibt ein Basketballstadion, eine Konzerthalle, ein grosses Gym, Sportplätze, diverse Restaurants und Kaffees, Shops und eine riesen Bibliothek, die 24 Stunden geöffnet ist. Die rund 35’000 Studierenden chillen zwischen den Lektionen draussen in den Parks und viele fahren mit dem Skateboard von A nach B. Ausserdem erhalten alle Studierenden kostenfreie Tickets zu den Football- und Basketballspielen der SDSU.
Meine Professorinnen und Professoren waren sehr kompetent und jederzeit bereit individuell auf Fragen einzugehen. Ich war positiv überrascht, dass gewisse Module nebst theoretischen auch praktische Aufgaben beinhalten. Zum Beispiel mussten wir für das Modul Event & Meeting Industry an verschieden Events in San Diego bei der Organisation und Ausführung mithelfen. So habe ich unter anderem an einer Wohltätigkeitsgala, einem City Run und an einer Hochzeit mitgewirkt. Dabei habe ich nicht nur wertvolle Einblicke in die Eventbranche gesammelt, sondern auch Kontakte mit Einheimischen geknüpft und das Leben der Kalifornier ein Stück besser kennengelernt.
Das System der Universität ist ganz anders als bei uns an der FH Graubünden. Es gibt viele kleine Arbeiten und Projekte während des Semesters, Zwischenprüfungen in der Mitte und dann noch die Abschlussprüfungen. Das klingt zuerst nach ganz viel Aufwand, aber man hat dafür wenig Präsenzzeit und mehr als genügend Freizeit um alles zu erledigen und das Leben in San Diego voll auszukosten.
Das Beste am Auslandsemester war für mich, Studierende aus der ganzen Welt kennen zu lernen und mit ihnen San Diego zu erkunden. Die Stadt ist gigantisch und hat alles zu bieten, was ein reisefreudiges Studierendenherz begehrt. San Diego ist die perfekte Kombination aus einer lebendigen Stadt und schönen Stränden, welche das Klischee des kalifornischen Lifestyles erfüllen. Die Innenstadt besteht aus hippen Quartieren mit zahlreichen Bars, Restaurants und Shops, die zum Schlendern einladen. Die Kultur- und Gastroszene in San Diego ist mexikanisch angehaucht. Dies liegt daran, dass die Stadt unmittelbar an der Grenze zu Mexiko liegt. Daher findet man an jeder Ecke leckere Tacos und einen kühlen Margarita. Das Wetter war fast immer schön und wir konnten bis im November am Strand entspannen oder surfen. Ein weiteres Highlight waren für mich die Wochenendtrips nach San Francisco, Las Vegas und Los Angeles.
Mein Fazit aus dem Auslandsemester: Ich habe nicht nur akademisch, sondern auch persönlich dazugelernt. Es war eine super Erfahrung aus dem Alltag auszubrechen und im Ausland zu studieren. Ich bin dankbar für all die tollen Erlebnisse und die interessanten Begegnungen in einem multikulturellen Umfeld.
Corina Jost
Corina Jost studiert Tourismus im 4. Semester und war im Herbstsemester 2019 für ein halbes Jahr in den Staaten.