Die (Bündner) Fussball-WM in 10 Akten

Die Fussball-WM 2018 ist Geschichte – und so auch die Zeit der Vögele Arena auf dem Theaterplatz in Chur. Das grösste Sportereignis der Welt aus Bündner Sicht – in 10 Akten.

1. Alles Public Viewing oder was?

Der Zoff ums Public Viewing in Chur begann schon vor der WM – zwischen Public-Viewing-Organisator khur.ch und der Somedia, die sich nicht auf eine Medienpartnerschaft einigen konnten. Die SO organisierte kurzerhand im Jamies eine Konkurrenzveranstaltung – mit einer ziemlich überflüssigen Werbekampagne. Chur schüttelte den Kopf – und GRHeute profitierte als neuer Medienpartner der Vögele Arena. 

 

 

2. Die Olga von der Wolga

Das Turnier in Russland begann – und auch ein Bündner Sportjournalist zog aus, um sich und andere auszuziehen. Zumindest war R.W. – Name der Redaktion bekannt – «nicht abgeneigt», die vermeintlichen Scharen russischer Models zu beglücken. Doch was für eine Enttäuschung! Statt Olga von der Wolga gabs nur Svetlana Banana. Dafür immerhin und offenbar Wodka zum Zmorga. 

 

3. Schweiz lässt Neymar fliegen

Grosser Start für die Schweiz ins Turnier: Gegen WM-Favorit Brasilien ziehen die Petkovic-Jungs den Stars beim 1:1 die Zähne – und lassen Schillerfalter Neymar erstmals richtig fliegen. Der Start zu einer beispiellosen Social-Media-Häme für den brasilianischen Stürmerstar. In der Vögele Arena gings erstmals rund zu und her. 

 

 

4. Das Comeback gegen Serbien – das Schweizer WM-Highlight

Der 2:1-Last-Second-Sieg gegen Serbien liess das Schweizer Fussball-Herz jubeln. Endlich gewinnt unser Land mal ein richtig wichtiges Spiel. Kein Wunder, ging in der Vögele Arena in Chur die Post ab.

 

 

5. Die unwürdige Adler-Diskussion

Bezeichnend, dass der grosse 2:1-Sieg in gruusige Schlagzeilen auf einem Nebenschauplatz mündeten. Der Doppeladler polarisiert seither die Schweiz. Wir meinen: Unwürdig die Gesten von Xherdan Shaqiri und von Granit Xhaka nach ihren Toren gegen Serbien, unwürdig die folgenden vor Rassismus triefenden Diskussionen, unwürdig die Schweizer Medien, die das Sommerloch nur allzu gerne mit dem Thema füllten. Und auch GRHeute gab seinen Senf dazu.

 https://wp.grheute.ch/2018/06/25/sie-sait-unsere-katze-heisst-auch-shaqiri/
 https://wp.grheute.ch/2018/06/25/er-sait-der-adler-ist-nicht-das-problem/

 

6. Das 2:2 gegen Costa Rica als schlechtes Omen

Die Schweiz holte gegen Costa Rica zwar locker die Achtelfinal-Qualifikation, doch irgendwas stimmte nicht mehr richtig im Team. Dazu passten die Gelb-Sperren für die K.o-Phase für Fabian Schär und Stephan Lichtsteiner und das Gegentor zum 2:2 in Nachspielzeit. Der Doppeladler war offensichtlich der emotionale Zenit der Schweiz in Russland. 

 

 

7. Das Favoritensterben 

Italien und Holland nicht dabei, Deutschland früh, Portugal, Argentinien und Brasilien etwas später out. Für die Public Viewings in der ganzen Schweiz war der WM-Verlauf alles andere als günstig. In Chur ging die Rechnung bei ihrer Derniere aber gerade nochmal auf. Was die Fans allerdings nicht tröstete.

 

 

Man munkelt ja schon lange, dass eine EM das bessere Turnier sei als die WM. Jetzt haben wir die Bestätigung. Die Nationalmannschaften von Peru, Saudi-Arabien, Libanon und Bangladesh locken heutzutage nur noch hartgesottene Fussball-Fans hinter dem Busch hervor. Und beim nächsten Mal sind dann noch 16 Teams mehr dabei – wir meinen: Sagt einfach, wenns mit der K.o.-Phase losgeht. 

 

8. Die Tränen gegen Schweden

Als ob der Eishockey-WM-Final gegen Schweden nicht genug gewesen wäre: Die Schweiz schied in Russland im Achtelfinal gegen ein definitiv schlagbares Schweden aus. Frust pur.

 

 

9. Frankreich der verdiente Sieger

Der WM-Final sorgte in Russland für versöhnliche Gesichter: Mit Kroatien und Frankreich standen zwei verdiente Teams im Endspiel, mit dem besseren Ende für Les Bleus.

 

10. Die Vögele Arena gibts nicht mehr

Im Gegensatz zu den letzten WM-Endrunden schossen 2018 die Public Viewings wie Pilze aus dem Boden. Zum letzten Mal am Theaterplatz organisierte khur.ch die grosse Vögele Arena mit 1200 Plätzen, die bei vielen Spielen auch gut bis sehr gut besetzt war.  Gegen 40’000 Besucherinnen und Besucher waren insgesamt am Public Viewing in Chur dabei. Was Public-Viewing-Macher Ivo «FiFi» Frei zur Derniere sagte, sehen Sie hier.

 

(Bild: Charly Bosshard/GRHeute)