Nach einer Bauzeit von acht Jahren ist es soweit. Seit heute in der Früh kann die Umfahrung Silvaplana im Rahmen eines Festaktes termingerecht dem Verkehr übergeben werden.
Silvaplana ist seit Generationen ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Nordbünden und dem Engadin. Der Julierverkehr wird die Ortschaft Silvaplana ab Mittwochmorgen in einem 750 Meter langen Tunnel umfahren. Nachdem seit 1965 der Talverkehr zwischen St. Moritz und Maloja östlich an Silvaplana vorbeigeführt wird, ist nun das Dorf vollständig vom Durchgangsverkehr befreit. Bereits 1969 gab es erste Studien für eine Julierstrassen-Umfahrung. In den folgenden Jahren wurden mehrere Projekte öffentlich aufgelegt und wieder verworfen. Ende 2007 wurde das von der Regierung genehmigte vierte Auflageprojekt freigegeben und umgesetzt.
Übersicht Umfahrung Silvaplana
Der Silvaplanatunnel als Herzstück
Das Umfahrungsprojekt beginnt nördlich von Silvaplana nach der Tschüchas-Kurve und schliesst bei der Halbinsel Piz mit einem Kreisel an die Engadinerstrasse an. Die Gesamtlänge des Umfahrungsprojekts beträgt 1470 Meter und ist in die Projektteile «Tschüchas bis Tunnelportal Pignia», «Tunnel Silvaplana» und «Tunnelportal Piz Sura bis Kreisel Piz» aufgeteilt.
Als Fluchtweg im Ereignisfall wurde parallel zum Silvaplanertunnel ein 474 Meter langer Sicherheitsstollen erstellt. Aussergewöhnlich an diesem Tunnel ist das beachtliche Gefälle von 8,5 Prozent. Diesem Umstand wird mit zusätzlichen Fluchtausgängen Rechnung getragen. Die Kosten dieses gesamten Bauvorhabens betragen rund 65 Millionen Franken.