5 Spiele, 4 knappe Niederlagen und 1 Shutout-Sieg: Das die Zahlen zum HCD-Preseason-Trip in Kasachstan. Wir haben die 10 wichtigsten Fakten zum längsten Davoser Vorsaison-Ausflug in der Geschichte der Bündner zusammengetragen.
1. Neuland
Es war der erste Trip des HC Davos in der 96-jährigen Klubgeschichte ins 5342 km entfernte Kasachstan. Im «President of the Republic of Kazakhstan’s Cup» absolvierten die Bündner zum Preseason-Auftakt fünf Testspiele in sieben Tagen gegen Teams aus der russisch geprägten Kontinental Hockey League KHL.
2. 1-4-Bilanz
Der HC Davos schlug sich achtbar. Die Niederlagen fielen mit 2:4, 3:4, 1:3 und 2:3 knapp aus, nur im Spiel 3 gegen Traktor Tscheljabinsk geriet man schon im Startdrittel vorentscheidend mit 0:3 ins Hintertreffen, alle anderen Spiele waren bis zur Schlusssekunde umkämpft. Beim 3:4 gegen Neftekhimik Nischnekamsk fiel der Siegtreffer erst 12 Sekunden vor Schluss. Der einzige Davoser Sieg des Turniers brachte mit Joren van Pottelberges 4:0-Shutout dafür einen der klarsten Siege des Turniers.
3. Starke HCD-Goalies
Van Pottelberghe und der vor dem Turnier in der Schweiz zum „Youngster of the Year“ ausgezeichnete Gilles Senn wechselten sich in Astana ab und zeigten starke Leistungen. Wie es aussieht, ist die Goalie-Position beim HCD innert eines Jahres von einer potenziellen Schwäche zu einer Stärke geworden.
4. Special Teams
Dass der HCD gegen die KHL-Teams in den Special Teams unterlegen waren, ist kein Wunder. Die KHL-Teams sind in der Meisterschaftsvorbereitung schon wesentlich weiter als Davos. In der KHL startet die Saison bereits am 21. August, während der HCD sein erstes NLA-Spiel erst am 8. September zuhause gegen Zug absolviert. Zuvor stehen für die Bündner noch je zwei Champions-League-Spiele gegen die Cardiff Devils (Wales, zuhause am 24. August) und die Växjö Lakers (Schweden, zuhause am 26. August) auf dem Programm. Am Turnier in Astana traf der HCD im Powerplay dreimal und steckte im Boxplay sechs Gegentreffer ein.
5. Defense top, Offense naja
Derweil die Verteidigung die ganze Woche stark aufspielte, mangelte es im Angriff oft an der Chancenauswertung. Vor allem im Schlussspiel gegen Avangard Omsk sündigten die Davoser im Abschluss. 12 Tore in 5 Spielen waren letztlich zu wenig, um in Kasachstan mehr zu erreichen, als eine gute Visitenkarte für das Schweizer Eishockey abzugeben.
6. Nur zwei Ausländer dabei
Der HCD spielte in Astana nur mit zwei Ausländern. Neben dem neuen Amerikaner Broc Little stand nur der Tscheche Robert Kousal im Kader. Magnus Nygren weilt noch in Schweden bei seiner hochschwangeren Frau. Perttu Lindgren machte die Reise nach Kasachstan nach seiner Hüftoperation nicht mit.
7. Little-Corvi Wieser
Die beiden Söldner Little und Kousal gaben eine gute Visitenkarte ab. Der US-Amerikaner bildete im Startspiel gegen Astana mit Enzo Corvi und Marc Wieser eine gefährliche Angriffslinie und skorte zweimal. Kousal, nach schwachem Herbst im Frühjahr einer der stärksten Davoser in seiner Debüt-Saison in gelb-blau, traf in Kasachstan im zweiten und im vierten Spiel.
8. Die Youngsters
Arno del Curto sichtete in Kasachstan viele junge Talente. Die Youngsters – die Verteidiger Davyd Barandun (Jahrgang 2000), Pascal Blaser (1997) und Marco Forrer (1996) sowie die Stürmer Jerome Portmann (1997), Nando Eggenberger (1999) – sammelten wertvolle Erfahrungen auf internationalem Level. Ausserdem testete del Curto die Tryout-Spieler Ruben Rampazzo und Tim Grossniklaus.
9. Simions Hattrick
Sportliches Highlight neben dem Shutout van Pottelberghes in Spiel 3 war Dario Simions Hattrick beim 4:0-Sieg gegen Admiral Wladiwostok. Mit einem weiteren Tor gegen Omsk zeigte der Tessiner seine individuelle Klasse und lässt nach seiner soliden letzten Saison auf eine weitere Leistungssteigerung in diesem Winter hoffen.
10. Ein Quartett mit vier Punkten
Mit seinen 4 Toren war Simion Davoser Topskorer in Kasachstan. Vier Punkte sammelten auch Enzo Corvi, Broc Little (je 2/2) und Marc Wieser (1:3), gefolgt von Captain Andres Ambühl mit 3 Assists. Zwei Assists markierte Verteidiger Noah Schneeberger, zwei Tore Robert Kousal. 1 Tor erzielte ausserdem Dino Wieser, und der ebenfalls noch junge Verteidiger Simon Kindschi (Jahrgang 1996), der aber schon über 100 NLA-Spiele im Gepäck mitführt, liess sich 1 Assist gutschreiben.
(Bild: Twitter HC Davos)