Der HC Davos ist wunschgemäss in die Playoffs gestartet und hat sich dank eines 3:5-Comeback-Sieges das Heimrecht in der Viertelfinalserie gegen den HC Lausanne erobert. Nach einem 0:3-Fehlstart im ersten Drittel drehten die Davoser mächtig auf und drehten das Spiel ebenso eindrücklich wie verdient.
Der erste Playoff-Viertelfinal zwischen Lausanne und Davos war ein Spiegelbild der Saison: Die Westschweizer starteten fulminant und lagen nach 20 Minuten mit 3:0 vorne. In der Folge wendete sich das Blatt: Nach zwei Drittel stand es nach Toren von Marc und Dino Wieser nur noch 3:2, im Schlussdrittel drehten Andres Ambühl mit einem Shorthander, Enzo Corvi und Dino Wieser mit dem Empty-Netter das Spiel.
In den 5 Fakten des HCD-Weekends geht’s heute um die Top-5-Spieler.
1. Enzo Corvi
Wir haben den Churer in HCD-Diensten, Enzo Corvi, schon letzte Woche abgefeiert. Der 24-Jährige knüpfte im ersten Playoff-Spiel nahtlos an seinen Aufschwung im neuen Jahr an: Mit einem Zuckerpass auf Marc Wieser, der zum 1:3 führte, leitete er die Davoser Aufholjagd ein, 144 Sekunden vor Schluss wurde er mit dem Tor zum 4:3 zum Matchwinner (Bild). Corvi glänzt durch Speed und exzellente Stocktechnik sowohl vor dem gegnerischen Tor wie auch in Verteidigungssituationen und gehört derzeit fraglos zu den Top-Davosern.
2. Andres Ambühl
Büeli ist und bleibt der geborene Leader. Als es darauf an kam, lief der 33-Jährige mit dem Beispiel eines Captains vorne her und legte eine ordentliche Schippe drauf. Während Lausanne die Pace aus dem ersten Drittel nicht halten konnte, wurde Davos unter Führung von Routinier Ambühl im stärker. Sinnbildlich, dass es der Davoser war, der den HCD mit einem Shorthander zu Beginn des Schlussdrittels zum 3:3-Ausgleich brachte. Es war übrigens bereits der 9. Saisontreffer des HCD in Unterzahl – ligaweit Spitze.
3. Beat Forster
Der Ausgleich von Ambühl wurde ermöglicht durch einen Energieanfall von Beat Forster, der sich vors gegnerische Tor durchtankte und mit letztem Einsatz den Abschluss Ambühls ermöglichte. Überhaupt war Forster ein Aktivposten und liess seine Muskeln, seine Routine und seine Angriffslust das ganze Spiel über aufblitzen. Keine Frage: Der 34-Jährige will den HCD Ende Saison – er wechselt im Herbst seiner Karriere zum EHC Biel – mit einem guten Eindruck verlassen. Und den Davosern vielleicht zeigen, dass er schon noch einige gute Jahre in sich gehabt hätte.
4. Gilles Senn
Gilles Senn liess bei seinem ersten Playoff-Einsatz als Nummer 1 drei der ersten zehn Schüsse auf sein Tor passieren. Verunsichern liess sich der 1,95 m grosse Walliser aber nicht: Die folgenden 23 Schüsse parierte der erst 21-Jährige, darunter waren zwei Big Saves im Schlussdrittel, als das Spiel trotz Davoser Dominanz auf der Kippe stand. Kann Senn diese Form in den Playoffs konservieren? Vor der Leistung in Lausanne ziehen wir auf jeden Fall den Hut vor Senn und seinem Goalie-Trainer Marcel Kull, der es offenbar tatsächlich wieder schafft, einen Goalie fast aus dem Nichts zu einer Wand zu formen.
5. Dino Wieser
Die Wieser Brothers sind schon lange zu Gesichtern des aktuellen HC Davos herangewachsen. Gegen Lausanne schossen sie 3 der 5 HCD-Treffer. Zweimal erfolgreich war Dino Wieser. Wie Forster beendete auch der Kübliser das Spiel mit einer +2-Bilanz. Mit dem gerissenen Anschlusstor zum 2:3 brachte er den HCD kurz vor der zweiten Drittelssirene endgültig ins Spiel zurück, der Empty Netter zum 3:5 war das Tüpfelchen auf dem i seines starken Abends.
Für den HC Davos geht’s bereits am Dienstag mit Spiel 2 weiter. Das zweite Viertelfinal-Spiel in der hoffentlich kochenden Vaillant Arena startet um 19.45 Uhr, Tickets gibt es hier.
Unglaubliche Wende des HCD nach 0:3 Rückstand; Der Matchbericht zu #LHCHCD; https://t.co/iGAAaYdG6N #amDienstagallenachDavos pic.twitter.com/O0ggFpNPs8
— Hockey Club Davos (@Hockeysince1921) 4. März 2017
(Bild: EQ Images/Pascal Mueller)