Nick Mellow bringt den Sommer zurück

Romano Zoppi ist ein kluges Kerlchen, wenn er jemanden unter seine Fitiche nimmt und managt, steht dem jeweiligen Artisten zumeist eine glorreiche Zukunft bevor. Einer dieser Künstler, denen die Ehre erteilt wurde, das sich Zoppi neben seiner Werkstatt mächtig für ihn ins Zeug legt, ist der Aarauer Nick Mellow.

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Der Pressetext des jungen Talentes lässt sich absolut sehen und zeigt, dass wir hier nicht von einem Newcomer sprechen können, der noch grün hinter den Ohren ist: Nach über einem Jahr meldet sich Nick Mellow mit seiner neuen Single «Now or Never» zurück und zeigt sich damit von einer völlig neuen Seite. Der fröhlich-treibende Song war so plötzlich da, wie der Sommer nach langer Regenzeit und kehrt der Melancholie für einmal voll und ganz den Rücken zu. Was bleibt, sind positive Gefühle, das Bedürfnis zu tanzen und die Lust auf mehr neue Musik. Denn «Now or Never» ist nur der Anfang von etwas ganz grossem.

Nick Mellow erzählt in seinen Songs von der Welt, wie er sie sieht: Stets durch die Augen eines Träumers, der an die positiven Seiten im Leben glaubt, ohne dabei den gelegentlich tristen Alltag mit seinen Ängsten und Sorgen zu verschweigen. Er erzählt von Liebe und Selbstzweifel, von Sehnsucht und Hoffnung – von seinem und unseren Leben. Gekonnt vereint er grosse Melodien mit markantem Gitarrenspiel und der ausdruckvollen Stimme zu einem ausgereiften Songwriting. Als Resultat ergeben sich wunderschöne, handgemachte Popsongs, welche sich dem Zuhörer unaufhaltsam ins Gedächtnis brennen. Im Sommer 2013 veröffentlichte Nick Mellow auf eigene Faust seine Debutsingle «Complete» inklusive Videoclip. Der Song stiess bei Fans und Medienschaffenden auf durchwegs positive Reaktionen und wurde beim Nachwuchswettbewerb Demotape Clinic von Migros Kulturprozent als bester Song 2014 in der Kategorie Pop nominiert.

GRHeute wollte es genau wissen und hat nachgefragt, was den jungen Künstler bewegt.

Dein neuer Song «Now or Never» erinnert mich stark an Jack Johnson. Würdest du deinen Sound als Surfmusik bezeichnen oder eher als Pop mit Sommerfeelings?

Wirklich, Jack Johnson? Den mag ich zwar, orientiere mich aber vielmehr an anderen Künstlern, mehrheitlich aus dem Pop-Bereich. Daher trifft bei «Now or Never» die Bezeichnung «Pop mit Sommerfeelings» für mich viel eher zu.


Die Ukulele bringt einem das Fernweh direkt in die eigenen vier Wände. Spielst du lieber Ukulele als Gitarre oder sind beide Instrumente bei dir omnipräsent?

Ehrlich gesagt ist «Now or Never» mein erster Song, den ich mit der Ukulele schrieb. Obwohl mir dieses Instrument immer mehr ans Herz wächst, ist die die Gitarre immer noch klar im Zentrum.

Du wurdest in der Kategorie Pop für den Demotape Clinic Nachwuchswettbewerb der Migros nominiert. Wie war das damals für dich, als du von der Nomination erfahren hast? 

Das war natürlich ein grosser Meilenstein für mich. Ich hatte niemals mit der Nomination gerechnet und war dementsprechend aus dem Häuschen. Bei mehreren 100 eingereichten Songs, seinen eigenen unter den 15 besten zu sehen, war schon speziell. 

Was hat sich alles in den letzten Jahren verändert? Ist es leichter, mit solch einer Visitenkarte an Gigs zu kommen?

Ich weiss nicht, inwiefern mich diese Nomination als einzelnes Ereignis weitergebracht hat. Vermutlich war es vielmehr die Gesamtsumme, die kleineren und grösseren Schritte, welche sich für mich auszahlten. Da war ja noch viel mehr, wie zum Beispiel meine letzte Single «Heartblind», welche sehr regelmässig im Radio gespielt wurde. Oder auch einige tolle Konzerte, Supportshows usw.

Die erste Single ist draussen, wie gehts weiter?

Genauer gesagt, ist es die erste Single meines Debutalbums. Dieses soll nächstes Jahr erscheinen. Bis dann werde ich noch viel Zeit im Studio verbringen. 

Wann spielst du das nächste Mal in Graubünden?

Das wird wohl im nächsten Frühjahr oder Sommer sein. Auf meiner Tour werde ich auf jeden Fall mal ich Chur halt machen.

Wie kam es zu der Kollaboration mit der Bündner Agentur Sonic Service?

Die Zusammenarbeit entstand durch Lukas Speissegger, er war der Produzent meiner letzten EP «Heartblind». Er kennt Romano Zoppi durch die Zusammenarbeit mit From Kid, welche ebenfalls bei Sonic Service unter Vertrag stehen. Wir haben uns ein paar Mal getroffen und uns schlussendlich für eine Zusammenarbeit entschieden.

Was bedeutet das Bündnerland allgemein für dich?

Wenn ich jeweils ins Bündnerland fahre, komme ich normalerweise noch Chur. Dort ist das Wetter meistens schöner als bei uns im Unterland. Zudem nehme ich eine grundsätzliche Lockerheit der Leute war, was mich jedesmal ansteckt. Und natürlich bin ich jedes Mal wieder von neuem beeindruckt, von der imposanten Bergwelt.

Wie nimmst du als Aussenstehender die Bündner Musikszene wahr? 

Ich kenne die Bündner Musikszene nicht sehr gut, weiss aber, dass diese sehr vielseitig besetzt ist. Nicht nur beim Schweizer Rap, sondern auch beim Folk, Rock oder Electropop, entdecke ich immer wieder echte Perlen aus dem Bündnerland. Ich glaube, der gegenseitige Support in der Bündner Musikszene ist gross und das gefällt mir!

Warum lohnt es sich, deine Liveshows zu besuchen?

Ich stehe immer wieder mit unterschiedlichen Formationen auf der Bühne. Mal solo, mal im Trio oder mit ganzer Band, jede Show ist wieder anders und das macht es abwechslungsreich. Momentan spiele ich viele Solo-Shows, was ich gerne tue. Dann kann ich mit meinem aussergewöhnlichen Fingerstyle-Gitarrenspiel punkten.

 

(Bild: zVg.)