Am Sonntag hat eine mehrheitlich aus Bündnern bestehende Fangruppe den Bad Ragazer Volksmusik-Sänger Stefan Roos zu den 1. Musikanten-Wok-Meisterschaften in Innsbruck begleitet. GRHeute war dabei.
Stefan Raab hat sie berühmt gemacht, die Woks, mit denen man auch Eiskanäle runterschlittern kann. Ein Stammgast in der Sendung damals, Marc Pircher, hat die Idee aufgenommen und am Sonntag in Innsbruck die 1. Musikanten-Wok-Meisterschaften in Innsbruck organisiert. Im Feld der elf Teilnehmenden auch der Bad Ragazer Volksmusik-Sänger Stefan Roos, unterstützt von seiner eigenen Fan-Gruppe, grösstenteils aus Graubünden. Am Ende reichte es für den Newcomer zum neunten Platz. Folgend die besten Bilder des Events und das Interview mit Stefan Roos zur schrägen Volksmusik-Meisterschaft.
Stefan Roos, herzliche Gratulation zum «Überleben» der Musikanten-Wok-Meisterschaften. Wie kam es zu dieser waghalsigen Karriere-Wendung?
Vor etwa zehn Monaten hat mich Marc Pircher angefragt, ob ich mitmachen würde. Das war an der Schlagernacht in Luzern, da waren backstage etwa zehn Leute um uns herum, als er mich fragte, ob ich als Schweizer Vertretung antreten würde. Ich habe mir nicht viel Gedanken gemacht und «selbstverständich» gesagt. Je näher die Meisterschaften dann kamen, desto mulmiger wurde mir.
Am Sonntag schlug die Stunde der Wahrheit. Wie war es?
Eine «uu lässigi» Erfahrung. Ich habe in den letzten zwei, drei Wochen auf Youtube einige Videos von Wok-Meisterschaften gesehen. Da begannen mir schon etwas die Knie zu schlottern. Man muss sich vorstellen, man fährt auf einer Wok-Pfanne die Olympiastrecke runter. Mit 100 km/h!
Wie war die Stimmung unter den Teilnehmern?
Gut. Es war die Crème de la crème von den Kastelruther Spatzen bis zum Nockalm Quintett dabei. Die allermeisten haben sich schon von gemeinsamen Auftritten gekannt. Dazu kamen Plattenfirmen und Radiostationen, eine grosse «Tauschbörse», alles nicht so todernst.
Auch viele Medien haben den Event begleitet, ARD, SRF, ORF. Das Schweizer Fernsehen zeigt am Mittwoch in Glanz und Gloria einen Bericht davon. Und es wird in Österreich offenbar diskutiert, den Event nächstes Jahr live im TV zu übertragen.
Das Wetter hat den Musikanten-Wok-Meisterschaften ziemlich zugesetzt. Wie haben Sie das erlebt?
Es war schon speziell. Wir sind zusammengekommen, dann wurden wir eingekleidet. Wir bekamen eine Hockey-Ausrüstung und liefen wie Michelin-Männchen umher. Dann folgte eine Instruktion, wir mussten einen Vertrag unterschreiben für den Fall eines Unfalls. Auch Alkohol ist vor dem Wok-Fahren untersagt.
Ich sass zuvorderst in unserem Vierer-Wok, und wir waren im ersten Durchgang bei regulären Bedingungen auf Anhieb am schnellsten. Es gab in der Folge einen grösseren Unterbruch, weil so viel Schnee fiel. Und wir durften dann als Erste als Schneepflug den Kanal räumen. Allein beim Start haben wir über eine Sekunde verloren. Beim Trainingsdurchgang wären die Bedingungen regulär gewesen. So wurde es halt nur der 9. Platz.
Dann sind Sie jetzt enttäuscht?
Nein, ich hatte eigentlich nur zwei Ziele: Zum einen wollte ich einfach nur überleben. Zum zweiten unbedingt Marc Pircher schlagen. Und das ist mir beides gelungen.
Es gab auch solche, die sich vor dem Start zurückgezogen haben. Insofern war es fast so etwas wie ein «Ritterschlag» für jene, die es gemacht haben. Das gab einen guten Spirit.
Dazu kam die eigene Fangruppe in Innsbruck…
…das hat mich ganz besonders gefreut, vor allem weil es kurzfristig zustande gekommen ist. Ich war riesen-happy, dass sie gekommen sind und ich bin auch meiner Linie treu geblieben. Vor dem Start durfte jeder Teilnehmer drei Lieder im Radio U1 Tirol singen, und ich habe das natürlich in schweizerdeutsch getan. Zusammen mit den Kuhglocken und den Fahnen haben wir die Schweiz sicher würdig vertreten.
Das heisst, man sieht Stefan Roos auch zukünftig im Wok?
Auf jeden Fall, ich habe schon zugesagt. 2017 will ich unsere Zeit verbessern.
Das Erlebnis von Stefan Roos und der Musikanten-Wok-WM kann man heute auf Glanz & Gloria auch in bewegten Bildern sehen. Wer den Bad Ragazer Volksmusiker live auf der Bühne erleben will, sollte sich den 19. März vormerken. Dann tritt Roos in Bad Ragaz neben Interpreten wie Jürgen Drews und Linda Fäh beim 3. Stefan Roos Fest auf.
(Bilder: Charly Bosshard, Interview: Mathias Brändli)