Nach der Sieg-Premiere der Bruch des Zeigefingers

Dank einer überragenden Fahrt holte sich der Bündner Mauro Caviezel am Samstag im Super-G von Val d’Isère seinen ersten Weltcup-Sieg. Dies nach einer schweren Verletzung vo einem halben Jahr. Die Verletzungshexe lässt Caviezel aber nicht in Ruhe. Tags darauf verletzte er sich in der Abfahrt.

Im Juni riss sich Mauro Caviezel die Achillessehne, 6 Monate später fuhr Mauro Caviezel im Super-G von Val d’Isère zum Sieg. Für den Bündner war es der 1. Weltcup-Sieg überhaupt und die Bestätigung seiner Super-G-Kugel aus der letzten Saison, wo er den Sieg häufig nur knapp verpasst hatte.

Sein erstes Rennen auf oberster Stufe hatte Mauro Caviezel im März 2008 bestritten. Mit der hohen Startnummer 66 schied der Bündner im Slalom im slowenischen Kranjska Gora damals im ersten Lauf aus. Mittlerweile ist Mauro Caviezel nach zahlreichen Verletzungen zum erfolgreichen Speedfahrer mutiert. Zehnmal stand er vor seiner Siegpremiere bereits auf einem Weltcup-Podest, erstmals im März 2017 in Aspen als Dritter. Einen Monat zuvor hatte er in St. Moritz hinter Weltmeister Luca Aerni und dem Österreicher Marcel Hirscher in der Kombination WM-Bronze gewonnen. Nun holte sich Caviezel seinen ersten Weltcup-Sieg.

Was Caviezel nach seiner Sieg-Premiere sagte:

«Es ist natürlich unglaublich für mich. Irgend schnalle ich das noch nicht ganz. Dass es gleich so gut aufgeht im ersten Rennen nach der Verletzung habe ich schon nicht unbedingt gedacht. Aber ich habe mit darauf eingestellt, alles zu geben und gut auf dem Ski zu stehen. Ich bin einfach dankbar, vor allem auch gegenüber allen Supportern, die das möglich gemacht haben. Da stehen viele dahinter. Ds gibt sicher Schwung für den weiteren Saisonverlauf.»

Die Caviezel die schwere Verletzung vor sechs Monaten ausblendete:

«Ich habe mich gestern schwer getan im Abschlusstraining zur Abfahrt. Zugegebenermassen war ich schon etwas nervös zu sehen, wo ich draufstehen kann. Ich hab einfach versucht, dies auszublenden und gut auf dem Ski zu stehen. Dass es gleich mit einem Sieg endet, ist für mich nach dieser Verletzungsgeschichte natürlich unglaublich.»

Wie es auf der Strecke war: 

«Die Sichtverhältnisse waren schwierig.  Es hatte flaches Licht, das heisst, am Boden sieht man nicht viel. Im Super-G ist es immer schwierig, das eigene Tempo einzuschätzen. Man muss angreifen und von Tor zu Tor pushen, was geht, wie es alle machen. Bei mir ist das heute gut aufgegangen. Aber es war siiher nicht einfach.»

Zeigefinger gebrochen

In der Abfahrt vom Sonntag lief es hingegen nicht mehr so rosig für Caviezel. Er ging als 1. auf die Strecke und riss im oberen Teil gleich einmal eine Torstange mit. Am Ende musste er sich mit Platz 16 zufrieden geben, eine Hunderstelsekunde vor seinem Bündner Teamkollegen Carlo Janka.

Gesundheitlich hatte die Abfahrt Folgen, wenn auch nicht gravierendster Natur: Er verletzte sich bei seiner Fahrt an der Hand, die ersten Untersuchungen ergaben einen Bruch am linken Zeigefinger. «Ich setze alles daran, um in Gröden am Start zu», so der Athlet aus der Nationalmannschaft von Swiss-Ski und Gewinner des Super-G-Rennens vom Samstag.

 

(Bild: Screenshot SRF)