Die SVP-Fraktion hat auf den Entscheid der Bündner Regierung, eine allgemeine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden im Kanton einzuführen, umgehend reagiert. Sie ist der Ansicht, dass derart einschneidende Entscheidungen dem Grossen Rat übertragen werden sollte. Wenn die Regierung noch vier Tage zugewartet hätte, wäre eine Debatte im Rahmen der ordentlichen Oktobersession möglich gewesen, schreibt die SVP Graubünden: «Das Vorpreschen der Regierung ist unverständlich.»
«Masken schränken die Bürger massiv ein. Sie beschneiden die ungehinderte Atmung, behindern den spontanen Austausch und Dialog und verbreiten eine einschüchternde Atmosphäre. Die radikale Maskenpflicht gibt nach aussen das Bild eines ‹gefährlichen› Kantons ab. Dabei sind gerade die kleinen Strukturen in den Dörfern eine Chance für den Wintertourismus», schreibt die SVP Graubünden in einer Medienmitteilung.
«Masken sind für Pflegefachpersonen notwendig, aber für gesunde Personen bringen sie keinen Mehrwert», sagte Bundesrat Alain Berset noch am 3. April 2020 an einer Medienkonferenz. Wer in den letzten Tagen und Wochen in Bündner Geschäften, Einkaufszentren und Bahnhöfen unterwegs war, konnte feststellen, dass nur sehr wenige Personen mit Masken unterwegs waren. «Offenbar gibt es auch in der Bevölkerung Zweifel am gesundheitlichen Nutzen von Masken», so die SVP in ihrer Medieninformation. Sie beruft sich ausserdem auf den Kanton Genf, der die Maskenpflicht im öffentlichen Raum seit gut zwei Monaten kennt. Trotzdem seien die Fallzahlen in Genf heute bedeutend höher als jene in Graubünden.
«Im Gegensatz zur Kantonsregierung glaubt die SVP Graubünden an die Eigenverantwortung der Bevölkerung», so die Partei, so gebe es beispielsweise für alle Anlässe der SVP Graubünden die Möglichkeit, per Livestream statt vor Ort dabei zu sein.
(Symbolbild: Pixabay)