Die Welt-Winterspiele von Special Olympics für Athlet*innen mit Beeinträchtigung sollen im Jahr 2029 in der Schweiz stattfinden. Das Dossier wurde bei Bundesrätin Viola Amherd eingereicht.
Die Special Olympics 2029 soll teilweise in Graubünden stattfinden. Das Bewerbungsdossier wurde im Bundeshaus eingereicht. Viola Amherd steht hinter dem Projekt und hatte vorgehabt, eine Delegation von Athletinnen und Athleten mit Beeinträchtigung im Bundeshaus zu empfangen. Dies war aufgrund verschärfter Corona-Massnahmen aber nicht möglich. Nichtsdestotrotz zeigt sich die Vorsteherin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport erfreut: «Ich bin überzeugt, dass die Bewerbung und eine mögliche Durchführung der World Winter Games 2029 in der Schweiz einen nachhaltigen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft leisten wird.»
Koni Schmid, Athlet von Special Olympics Switzerland, bei der Übergabe des Bewerbungsdossiers vor dem Bundeshaus.
Der sportliche Teil des Anlasses findet im Kanton Graubünden statt: in Chur die Hallensportarten Unihockey, Floorhockey, Short Track und Eiskunstlauf; in Arosa Ski und Snowboard und in Lenzerheide Langlauf, Schneeschuhlauf und Tanzsport. Die Eröffnungsfeier ist im Stadion Letzigrund in Zürich und die Schlussfeier in Chur geplant.
Die Stadt Chur wird während sieben Tagen zum eigentlichen Zentrum der Weltspiele. Stadtpräsident Urs Marti: «Chur war 2016 Gastgeberin der National Winter Games. Die Freude und Begeisterung, die von diesen nationalen Spielen ausgingen, sind noch immer allen Beteiligten präsent. Der Anlass hat nachhaltige Spuren für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung hinterlassen. Die Weltspiele 2029 sollen diesen Effekt von Chur aus in die ganze Welt hinaustragen.»
Host Town Programm in allen Kantonen der Schweiz
Im Unterschied zu olympischen oder paralympischen Spielen sind World Games keine Spitzen- oder Leistungsveranstaltungen. Alle Teilnehmenden sollen Erfolg haben und eine reale Chance bekommen, eine Medaille zu gewinnen, denn es gibt in keinem Wettkampf nur eine Siegerin oder einen Sieger. Kurt Murer, Präsident Special Olympics Switzerland: «Special Olympics Games sind mehr als nur Sportanlässe. Hier wird jede und jeder zum Sieger. Nirgends treffen sich so unterschiedliche Menschen, feiern Erfolge, bauen Hemmschwellen ab und schliessen Freundschaften. Für mich machen diese Spiele deutlich, was Mensch sein bedeutet.»
Die Kandidatur für die World Winter Games 2029 wurde von Special Olympics Switzerland und der Fachhochschule Graubünden in Zusammenarbeit mit den Städten Chur und Zürich, den Kantonen Graubünden und Zürich und den Gemeinden Arosa und Vaz/Obervaz ausgearbeitet. Die Spiele werden 38 Millionen Franken kosten – also etwa gleich viel wie die Youth Olympic Games Lausanne 2020. Das Finanzierungskonzept sieht vor, dass 75% der Gesamtkosten von Bund, den Kantonen Graubünden und Zürich, den Städten Chur und Zürich, sowie den Regionen Arosa und Lenzerheide getragen werden.
Die Schweizer Kandidatur wird im Januar 2021 bei Special Olympics International (SOI) eingereicht.
(Bilder: zVg)