Das Unterengadin ist bekannt durch seine Heckenlandschaften, die für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten wichtige Lebensräume darstellt. Sie leisten eine wichtige Funktion für die Vernetzung von Lebensräumen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Terrassenböschungen und beugen so der Erosion vor. Für die Menschen strukturieren und bereichern sie das Landschaftsbild und erhöhen die Biodiversität.
Diesen Sommer konnten die Unterengadiner Bauern ihre Hecken zur Meisterschaft anmelden und nahmen so teil an der Unterengadiner Heckenmeisterschaft. Mit der Heckenmeisterschaft soll dem Lebensraum Hecke Beachtung geschenkt werden. Die Auszeichnung der wertvollsten Hecken soll sowohl der Bevölkerung als auch den Landwirten die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung der Hecken aufzeigen. Den teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten wird mit der Auszeichnung die Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit für die Heckenpflege und dem Erhalt dieser wertvollen Lebensräume entgegengebracht.
Es meldeten 21 Landwirte aus 10 Fraktionen ihre Hecken an. Auf die Gemeinden bezogen, sind alle drei Unterengadiner Gemeinden Zernez, Scuol und Valsot beteiligt. Die Anzahl der angemeldeten Hecken liegt pro Landwirt bei maximal 3 verschiedenen Hecken. Insgesamt wurden 33 Hecken bewertet.
Am Prämierungsfest der Heckenmeisterschaft, das am kommenden Sonntag, 4. Oktober 2020 stattfindet, werden die von der Jury prämierten Hecken ausgezeichnet, ihre Besonderheiten erläutert und im Anschluss die Preisträger bekanntgegeben. Untermalt wird der Anlass durch regionale Musik von Madlaina Janett und Anna Staschia Janett von den Fränzlis da Tschlin, Ansprachen von Vertretern der kantonalen Ämter, der Gemeinde Valsot und der Jury. Im Anschluss wird ein Bun Tschlin-Mittagessen serviert.
Gäste und Einheimische sind zum Fest herzlich eingeladen. Ab 11.30 Uhr gibt es einen Shuttle ab Bahnhof Scuol-Tarasp nach Tschlin, wo das Fest in der Sala polivalenta stattfindet. Die Veranstaltung dauert bis ca. 15.00 Uhr, im Anschluss bringt der Shuttle die Gäste wieder zurück. Mittagessen und Shuttle werden von der Stiftung Pro Terra Engiadina offeriert.
(Bild: Pro Terra Engiadina)