In der Intermediate Care (IMC) werden Patientinnen und Patienten gepflegt, die mehr Überwachung benötigen als auf der Normalstation angeboten werden kann, die aber nicht auf der Intensivpflegestation (IPS) behandelt werden müssen.
Ab September stehen im Normalbetrieb 10 IPS- und 8 IMC-Plätze zur Verfügung. Beide Stationen können auf je 14 Plätze ausgebaut werden. Total kann das Kantonsspital Graubünden rund 100 stationäre Patientinnen und Patienten isoliert behandeln.
Neue Räume, neue Prozesse und eine neue Abteilung. Es gibt Änderungen im Bereich der Intensivmedizin des Kantonsspitals Graubünden: So liegt die Intensivstation seit April im 5. Obergeschoss des neuen Hauptgebäudes, anfangs September wird nun die neue Intermediate Care im 4. Obergeschoss eröffnet.
«Intermediate Care beschreibt einen Behandlungsbereich zwischen normaler stationärer Abteilung und der Intensivstation», erklärt Dr. Patrik Vanek, Leitender Arzt Intensivmedizin und ärztlicher Leiter der Intermediate Care. «In der IMC stehen Behandlungsmöglichkeiten für Patienten zur Verfügung, die aufgrund ihrer aktuellen gesundheitlichen Situation nicht mehr auf der Normalstation betreut werden können, die aber noch keine Behandlung auf der Intensivstation brauchen», so Vanek weiter. Zu diesem Zweck ist die IMC mit modernsten Monitor- und Behandlungssystemen ausgestattet. Vanek: «Ganz besonders aber bietet die IMC rund um die Uhr den Einsatz kompetenter und spezialisierter ärztlicher und pflegerischer Fachkräfte.»
Die neue Station bringt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Intensivmedizin einige Veränderungen mit sich: Der ärztliche Dienst der Intensivmedizin ist auf beiden Abteilungen tätig. Ergänzt werden die Intensivmediziner von Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin und anderen Kliniken. Im Pflegebereich werden für die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten der IMC besonders geschulte Fachleute eingesetzt.
Die Zahlen der letzten Jahre (rund 1’300 Patientinnen und Patienten jährlich auf der IPS) zeigen, dass im Normalbetrieb 10 IPS- und 8-IMC-Betten den Bedarf optimal abdecken. «Beide Stationen können aber ohne grossen Aufwand auf je 14 Behandlungsplätze ausgebaut werden, die zudem alle für Beatmung eingerichtet sind», sagt Dr. Arnold Bachmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Damit ergibt sich auch die Möglichkeit, bei einer zweiten Welle der Covid-19-Pandemie, wie während der ersten Welle, zwei Intensivstationen parallel zu führen: Eine für Covid-19-Patientinnen und Patienten, eine für alle anderen. Bachmann: «Damit haben wir während der ersten Welle sehr gute Erfahrungen gemacht, als wir die «alte» IPS im Bestand für die Covid-19-Patientinnen und Patienten nutzen konnten, während die neue IPS im neuen Hauptgebäude den anderen Patientinnen und Patienten, die je nachdem auch beatmet werden mussten, zur Verfügung stand.»
Sollten die 28 Behandlungsplätze für invasive Beatmung nicht ausreichen, kann der Aufwachraum entsprechend ausgerüstet werden, sodass total über 40 Behandlungsplätze für invasive Beatmung zur Verfügung stehen. Bachmann: «In den Isolierzimmern auf den Bettenstationen und auf der kantonalen Pandemiestation haben wir Kapazitäten für 55 Patientinnen und Patienten, die zwar isoliert und allenfalls hochvolumig mit Sauerstoff versorgt, aber nicht invasiv beatmet werden müssen. Total kann das Kantonsspital Graubünden im Extremfall einer schweren Pandemie also fast 100 stationäre Patientinnen und Patienten isoliert behandeln. Der Engpass wird nicht die Infrastruktur, sondern das Fachpersonal sein.»
(Quelle: Kantonsspital Graubünden)