Am Samstagmittag ereignete sich auf der Oberalppassstrasse am Ultra-Rennen «Tortour» eine heftige Kollision zwischen einem Fahrrad- und einem Motorradfahrer. Der Fahrradfahrer wurde dabei tödlich verletzt.
Ein 38-jähriger Fahrradfahrer befuhr als Teilnehmer der Extremsport-Radveranstaltung «Tortour» die Oberalppassstrasse vom Hospiz kommend in Richtung Sedrun. Zum selben Zeitpunkt befuhr ein 34-jähriger Motorradfahrer die Strasse in entgegengesetzter Richtung. Innerhalb einer übersichtlichen Kurve kam es aus ungeklärten Gründen zu einer äusserst heftigen Frontalkollision zwischen den beiden Zweiradlenkern. Der Fahrradfahrer verstarb aufgrund der Kollisionsverletzungen noch auf der Unfallstelle und der aus dem Kanton Tessin stammende Motorradfahrer wurde mit unbestimmten Verletzungen in das Kantonsspital Luzern überflogen. Auf der Unfallstelle standen Angehörige des Rettungsdienstes Surselva, des Care Teams Grischun und zwei Rega-Helikopter im Einsatz.
Berühmter Ultrasportler
Beim Verunfallten handelt es sich um den ehemalige Schweizermeister im Ultracycling, Roger Nachbur, ist nach einem Crash mit einem Töff gestorben. Das bestätigte «Philipps Bike Team», bei dem Nachbur sportlicher Leiter war, auf Facebook. Nach Angaben der Organisatoren wurde das Rennen «aus Respekt vor den Angehörigen des Opfers abgebrochen». Nachbur war um fünf Uhr morgens in Zürich ins 1000 Kilometer lange Rennen rund um die Schweiz gestartet. Nachdem er die Lang-Variante im Jahr 2017 gewonnen hatte und Schweizermeister im Ultracycling wurde, siegte er 2019 auch in der kürzeren Sprint-Variante. 2020 war Nachbur mit seiner Firma im 4er-Team auf der Langdistanz angetreten. Der Schock und die Trauer nach dem Unfall ist riesig.
Die Strasse war aufgrund der Tatbestandsaufnahme während 4 Stunden gesperrt. Die Kantonspolizei Graubünden klärt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Graubünden den genauen Unfallhergang ab.
Kollision auf der Spur des Radrennfahrers
Eine Augenzeugin meldete dem «Blick», dass der Motorradfahrer offenbar bereits vorher waghalsige Überholmanöver gemacht hatte. «Der Verursacher hatte uns mit einer Töffgruppe vorher vollkommen rücksichtslos überholt und gefährdet», gab die Augenzeugin gegenüber der Boulevardzeitung zu verstehen. Wie es zum Unfall kam, ist allerdings noch nicht restlos geklärt. «Die Kollision fand auf der Talspur statt, also auf der Spur des Radrennfahrers», sagte Jürgen Rüegg, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden, gegenüber «20 Minuten». Der Velofahrer war also wahrscheinlich korrekt unterwegs. Der genaue Positionsverlauf des Töfffahrers werde nun untersucht, der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft.
(Bild: Kantonspolizei Graubünden, 16.8.2020)