Die Entwicklung der Fallzahlen bei den Corona-Ansteckungen sorgt für Besorgnis. Nachdem in einem Jugendlager sieben neue Corona-Fälle bekannt wurden, verstärkt das Gesundheitsamt nun die Kontrollen der Umsetzung von Schutzkonzepten. Zudem müssen auch Betreiber beziehungsweise Organisatoren von öffentlich zugänglichen Betrieben und Veranstaltungen grössere Anstrengungen unternehmen.
Das Gesundheitsamt Graubünden wurde am Montag über sieben Neuinfektionen in einem Jugendlager informiert. Gesamthaft betroffen sind rund 100 Personen (davon rund 80 Personen im Kanton Graubünden wohnhaft) – vorwiegend Jugendliche im Alter von 9 bis 13 Jahren und Betreuer. Im siebentägigen Lager wurden letzte Woche Darbietungen für ein Abschlusskonzert einstudiert.
Die Contact Tracer konnten in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter ihre Massnahmen zur Kontrolle und Unterbindung der Infektionsketten einleiten. Der Veranstalter verfügte über ein Schutzkonzept, welches unter anderem die Erfassung der Kontaktangaben von Konzertbesuchern beinhaltet. Dank der Rückverfolgung der Besuchergruppen wurde ebenfalls ein Sektor mit 42 Konzertbesuchern in Quarantäne versetzt.
Bereits weitere Ansteckungen
Inzwischen kam es allerdings bereits zu weiteren Übertragungen unter Jugendlichen und Betreuern. Bis zum Versand dieser Mitteilung wurden im Zusammenhang mit dem Jugendlager sieben Personen positiv getestet. Obwohl die Ressourcen im Contact Tracing angepasst wurden, stehen die Contact Tracer vor zusätzlichen Herausforderungen; einige Teilnehmer des Jugendlagers zogen am Wochenende, noch vor Auftreten von Symptomen, weiter in ein anderes Ferienlager. Die rund 30 Teilnehmer wurden sofort in Quarantäne gesetzt und das Ferienlager aufgelöst.
Wie «20min.ch» berichtet, wurde das betroffene Jugendlager von der christlichen Jugendorganisation Adonia durchgeführt. Es fand in Parpan statt. Laut Mediensprecher Patic Neeser wurden im Anschluss zwei Konzerte gegeben. Eines in Obersaxen und eines in Davos. Aktuell befinden sich 14 Personen in Isolation, 196 Personen in Quarantäne sowie zwei Personen in Spitalpflege.
Verstärkte Kontrolle von Schutzkonzepten
In den letzten Wochen sind vermehrt Infektionsherde aufgetreten, insbesondere in Unterhaltungs-, Gastronomie- und Freizeitbetrieben. Aufgrund dieser Entwicklung verstärkt das Gesundheitsamt auf Weisung des Bundesamts für Gesundheit die Kontrollen der Umsetzung von Schutzkonzepten. So haben Betreiber beziehungsweise Organisatoren von öffentlich zugänglichen Betrieben und Einrichtungen sowie an Veranstaltungen hinreichende Schutzkonzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Zudem haben sie die Richtigkeit der erhobenen Kontaktdaten (Name, Vorname und Telefonnummer) vor dem Einlass oder Zutritt zu überprüfen und diese in einer gegliederten elektronisch geführten Liste aufzubewahren.
Gemeinden sind gefordert
Die Kontrolle und Durchsetzung der Schutzkonzepte obliegen weiterhin den Gemeinden. Diese werden angewiesen, die Kontrolltätigkeit zu verstärken und vermehrt zu prüfen, ob die Schutzkonzepte in den öffentlich zugänglichen Betrieben und Einrichtungen sowie Veranstaltungen hinreichend durchgeführt werden. Die Anzahl durchgeführter Kontrollen sowie die angeordneten Massnahmen werden neu wöchentlich durch die Gemeinden an das Gesundheitsamt gemeldet und dem Bundesamt für Gesundheit weitergeleitet.
Der Schutz der Bevölkerung hat nach wie vor oberste Priorität. Das Gesundheitsamt ruft deshalb weiterhin dazu auf, die Hygiene- und Verhaltensregeln zu befolgen. Es empfiehlt zudem immer eine Maske zu tragen, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann und keine Abschrankungen wie Trennwände angebracht sind.
(Symbolbild: Pixabay)