35 Todesfälle in Graubünden

Fast 110’000 Menschen sind weltweit bislang an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, davon 1106 in der Schweiz. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen weltweit liegt bei mehr als 1.7 Millionen, 25415 Personen wurden in der Schweiz positiv getestet. In Graubünden sind bislang 35 Menschen an der Krankheit verstorben, 728 Menschen wurden vor dem Oster-Wochenende positiv getestet.

Die Tendenz der Anzahl positiv getesteter Fälle zeigte in Graubünden vor Ostern zwar leicht nach oben, insgesamt steckten sich letzte Woche im Kanton 82 Personen neu an. 35 Personen waren am Karfreitag hospitalisiert, während der Wochenenden veröffentlicht der Kanton keine aktualisierten Zahlen. Die Statistiken zeigen aber deutlich, dass die Anzahl der Neuinfektionen schweizweit – wie übrigens auch der Hospitalisierungen und der Anzahl Personen auf der Intensivstation – fast täglich abgenommen hat. Letzte Woche schrieb die ETH, die sogenannte Reproduktionszahl habe sich von zwischenzeitlich drei auf unter eins reduziert. Gemeint ist damit die Anzahl der Personen, die eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Fällt der Wert unter eins, kann sich das Virus kaum mehr ausbreiten.

«Keine Entwarnung»

Entwarnung können die Behörden aber gleichwohl nicht geben. Das schöne Wetter zog über Ostern viele Menschen nach draussen, die Stadt- und Kantonspolizei musste diverse Einsätze leisten. Die Kantonspolizei Graubünden konnte am Karfreitag rund zehn Prozent der Autofahrer am San Bernardino zur Umkehr bewegen. Mediensprecher Rene Schumacher gab gegenüber SRF bekannt, dass sich das Verkehrsaufkommen insgesamt  in Grenzen hielt. Ausser im Prättigau, wo es «fast mehr Verkehr hatte als in Richtung Süden», vor allem wegen zahlreichen Motorradfahrern.

Oberengadin am stärksten betroffen

Die meisten Corona-Fälle in Graubünden sind in den Südtälern und im Oberengadin zu verzeichnen, was durch die geographische Nähe zum besonders betroffenen Tessin keine grosse Überraschung darstellt. Aber auch in den bevölkerungsreichen Regionen um die Zentren Chur uns Landquart gibt es zahlreiche positiv getesteter Fälle. Detaillierte Zahlen aus den Regionen kommuniziert der Kanton Graubünden nicht. 

Grosseinsatz für die Kantonspolizei

Von Mittwoch bis Karfreitagabend kontrollierte die Kantonspolizei Graubünden insgesamt 97 Baustellen und Betriebe, 94 Einkaufsgeschäfte sowie verschiedene Ausflugsziele. 17 Beanstandungen waren notwendig. Darunter befanden sich vor allem Autowaschanlagen, die noch in Betrieb waren und geschlossen werden mussten. Die vorgeschriebenen Hygienemassnahmen und Abstandsregeln wurden insgesamt sehr gut eingehalten. Nur fünf Personen im Kurpark in Davos zeigten keine Einsicht, Distanz einzuhalten. Sie wurden mit je hundert Franken gebüsst.

Bei den Verkehrskontrollen am Gründonnerstag und Karfreitag entlang der Autostrasse A13, der Hauptstrasse H28 und auf Passstrassen suchte sie das Gespräch mit Ausflüglerinnen und Ausflüglern und bat, Verantwortung für sich und andere wahrzunehmen. Es wurden 1’950 Fahrzeuge und 140 Motorradlenker kontrolliert. Einige konnten dazu bewegt werden, die Reise abzubrechen und nach Hause umzukehren.

Die Kantonspolizei Graubünden appelliert weiter an die Bevölkerung, zur Sicherheit aller und um neue Ansteckungsketten zu verhindern auf unnötiges Reisen und Ausflüge zu verzichten und sich an die Verhaltensregeln zu halten. Der Lockdown dauert voraussichtlich bis am 26. April. Anschliessend sollen die Einschränkungen schrittweise gelockert werden. 

Aktuelle Informationen zur Coronakrise in Graubünden gibt es hier.

 


 

 

(Bilder: Pixabay/Mattias Nutt/zVg.)