Der Schweizer Abfahrtsleader Beat Feuz hat die spektakuläre Lauberhorn-Abfahrt in Wengen für sich entschieden. Frust bei den Bündnern: Mauro Caviezel und Carlo Janka verpassten einen möglichen Podestplatz nach einem einzigen folgenschweren Schnitzer…
Für Mauro Caviezel wäre am Ende gar der Sprung nach ganz vorne möglich gewesen. Ein Verkanter im Kernen-S kostete den Lenzerheidner aber rund zwei Stundenkilometer, was in der Folge umgerechnet locker eine halbe Sekunde ausmachte. Wäre, hätte – am Ende fehlte Caviezel als Fünftplatzierter 42 Hundertstelsekunden auf Feuz.
«Ich habe die Strecke am Lauberhorn sehr gerne, sie mich aber offenbar nicht», so Caviezel – der schon am Vortag in der Kombi-Abfahrt mit einem Sprung an die Netze des Hundschopfes um ein Haar an einem katastrophalen Sturz vorbeischrammte – im Ziel gegenüber SRF, «ich hatte Glück, am Kernen-S nicht zu stürzen. Aber es ist natürlich ärgerlich und hat Zeit gekostet, zumal sonst eigentlich fast alles gut aufging».
Janka verhindert Sturz in extremis
Auch Caviezels Bündner Teamkollege Carlo Janka, in seiner Karriere in Wengen schon achtmal auf dem Podest, zeigte ein starkes Rennen, bis auf den einen folgenschweren Fehler: Der Obersaxner verhinderte im Canadian Corner nur mit viel Glück und Können einen bösen Sturz, verlor dabei aber viel Speed und verlor am Ende 1,54 Sekunden auf Feuz. In allen anderen Streckenteilen hielt Janka mit den Schnellsten mit – nach dem Fehler machte Janka beispielsweise gegenüber Feuz bis ins Ziel sechs Hunderstelsekunden gut! «Es ist besser, nicht zu viel zu studieren, sondern regt es mich nur noch mehr auf», so Janka nach Renn-Ende gegenüber SRF.
Das Schweizer Skifest wurde durch die Schnitzer der Bündner natürlich nur bedingt getrübt: Einmal mehr zeigte Feuz einen formidablen Auftritt und verwies seinen ewigen Rivalen Dominik Paris um 29 Hundertstel auf den zweiten Platz. Es war bereits der dritte Karriere-Sieg für Feuz in Wengen. Dritter wurde der Deutsche Thomas Dressen, der sich sieben Hundertstel vor dem Österreicher Matthias Mayer und elf Hundertstel vor Caviezel die Bronzemedaille sicherte.
Der dritte Bündner am Start, Stefan Rogentin, zeigte mit der Startnummer 49 einen guten Start, konnte die Pace aber nicht ganz aufrecht erhalten und verpasste am Ende knapp die Weltcup-Punkte.
(Bild: Screenshot SRF)