«Wir sind die Besten und die Geilsten»

Same procedure as every year: Das Stelldichein von Touristik, Politik und Medien begann mit dem Neujahrsapero von Graubünden Ferien im Hotel Marsöl in Chur. Diesmal ganz im Zeichen der zukünftigen Gäste aus China.

Wer da war: Martin Vincenz, CEO Graubünden Ferien. Plus sein Team. Ralf Kollegger (Chur Bus). Renato Fasciati (RhB). Die Regierungsräte Marcus Caduff, Mario Cavigelli und Jon Domenig Parolini. Magdalena Martullo (Ems Chemie). Carmelia Maissen (Gemeindepräsidentin Ilanz). Yvonne Brigger (ITG). Brigitta Gadient (Vorstandsmitglied Schweiz Tourismus). Eugen Arpagaus (AWT). Marco Ettisberger (Anwalt und ehemaliges Mitglied der Nilson Brothers, sang aber nicht.) Flurin Caviezel, Kabarettist (sagte aber nichts.) Und, und, und. Im Prinzip waren die Herren der Schöpfung unter sich. Insgesamt waren 170 Menschen anwesend; 70 weniger als letztes Jahr. Das dürfte damit zusammenhängen, dass letztes Jahr ein Wahljahr war und viele Kandidatinnen und Kandidaten nicht auf ein Stelldichein verzichten wollten.

Was gesagt wurde: «Es ist schwierig, wenn einer der Vorsätze war, im neuen Jahr keinen Alkohol zu trinken.» «Oben blau, unten grau.» «Wir wollen den Chinesen etwas bieten.» «Für manche ist der Churer Wochenmarkt schon ein Fernmarkt.» (Martin Vincenz, CEO Graubünden Ferien.) «Wir dürfen zum vierten Mal Zuwachs erwarten, vorausgesetzt, der Franken bleibt stabil.» «Wir leisten uns 40 Prozent freie Zimmer, das ist wie ein welker Salat im Regal, den verkauft man nicht mehr.» «Wir müssen neue Gäste aus neuen Märkten gewinnen.» (Jürg Schmid, Verwaltungsratspräsident Graubünden Ferien.) «Gemeinsam werden wir die Herausforderungen des neuen Jahrzehnts meistestern, wie wir schon das letzte Jahrzehnt gemeistert haben.» (Marcus Caduff, Tourismusminister.) «Wenn man in der Ferienecke der Schweiz wohnt, braucht man keine Ferien. Ich verlasse Graubünden im Winter fast nie.» (Brigitta Gadient, Vorstandsmitglied Schweiz Tourismus.) «Ich glaube, wir haben Chancen im Ausland, wir dürfen uns nicht verstecken. Wir dürfen sagen, dass wir die Besten und die Geilsten sind.» (Yves Lütolf, Leiter Erlebnismarketing.)

Wie viele Frauen auf der Bühne standen: Zwei. Tamara Löffel-Jäger, die von Kampagnen in China berichtete. Brigitta Gadient, die seit drei Tagen in ihrem Amt als Vorstandsmitglied von Schweiz Tourismus ist.

Was es zu Essen gab: Frühlingsrollen, frittierte Crevetten, Couscous, Reis, Mini-Hamburger. Dazu Wein, Wasser und Röteli.

Wer das Rahmenprogramm machte: Ein kleines Orchester, das orientalische Weisen spielte. Sehr schön und sehr passend für die Jahreszeit.

Was fehlte: Marco Ettisberger, der «Aber dich gibt’s nur einmal für mich» gesungen hat. Würde auch als Wilkommens-Hymne für die asiatischen Gäste funktionieren, die jetzt im Fokus der Anstrengungen stehen. Ausserdem stellte es sich heraus, dass Jürg Schmid ein Coop-Kind sein muss: Er brachte zum zweiten Mal hintereinander einen Spruch mit einem Coop-Regal.

(Bild: GRHeute)