In der Schweizer NLA-Meisterschaft im Unihockey hat Alligator Malans GC die erste Niederlage in der Meisterschaft zugefügt. Chur Unihockey unterlag im Mittelfeld-Duell Floorball Köniz, in der NLA-Meisterschaft der Frauen feierte Piranha Chur nach einem harten Kampf gegen Unihockey Berner Oberland einen 8:6-Comeback-Sieg und steigen als Leader in die WM-Pause.
Es wurde die erwartet hochstehende Partie gegen einen Gegner, der in der laufenden Saison noch nie verloren hatte. Der Tabellenleader reiste mit einer grossen Portion Selbstvertrauen nach Maienfeld, doch auch Alligator Malans hatte aus der letzten Saison noch eine Rechnung offen und hielt spielstark dagegen.
Beide Mannschaften begannen äusserst diszipliniert und hielten sich an die taktischen Vorgaben ihrer Trainer. Durch das abwartende Pressing auf beiden Seiten entwickelte sich ein erstes Drittel, das geprägt war mit dem Ziel, möglichst keine Fehler zu machen. Es dauerte dann auch bis zur vierten Spielminute, ehe Joshua Schnell auf Pass von Christian Gartmann vor dem Zürcher Tor auftauchte und gleich die erste Top-Chance zum 1:0 verwerten konnte. GC übernahm ab dann das Spieldiktat, konnte sich aber wegen der gutstehenden Hintermannschaft von Alligator keine zwingenden Torchancen herausspielen. Dem 1:1 in der zehnten Minute ging eine kurze Druckphase der Zürcher voraus. Paolo Riedi wurde vor dem Malanser Tor vergessen und konnte auf Pass von Christoph Meier ausgleichen. In der zwölften Minute setzte Kevin Berry den Ball an das Lattenkreuz und in der fünfzehnten Minute verzog der bis dahin auffälligste Spieler von Alligator, Joel Friolet in aussichtsreicher Position. In der neunzehnten Minute luchste Remo Buchli einem Zürcher Verteidiger den Ball ab und zog darauf allein vors Tor, doch Pascal Meier verhinderte mit einer Parade das 2:1.
Das zweite Drittel begann GC mit viel Druck und die Zürcher standen nun auch höher in der Verteidigungszone der Malanser. Diese Umstellung brachte sofort mehr Härte ins Spiel, was in der 23. Spielminute die erste Strafe gegen GC zur Folge hatte. Daniel Johnsson musste für ein Stockschlag auf die Strafbank. Das Powerplay war erst ein paar Sekunden alt, da fasste sich Kevin Berry ein Herz und schlenzte den Ball aus der Distanz zwischen Freund und Feind zum 2:1 in die Maschen. In der 25. Minute wanderte Gian-Andrin Meiler von Alligator für zwei Minuten auf die Strafbank, doch Jonas Wittwer hielt hinten dicht und musste sich dann doch in der 29. Minute durch einen blitzschnell ausgetragenen Konter der Zürcher zum 2:2 geschlagen geben. Kevin Nylund verpasste in der Spielhälfte den erneuerten Führungstreffer und beim schnell ausgeführten Konter traf Joel Rüegger von GC nur den Innenpfosten. Nun war Pfeffer Spiel und nachdem Fabrice Göldi den Malanser Nino Vetsch gefoult hatte, gab es ein grosses Gerangel vor der Spielerbank der Zürcher. Die drauf folgende zwei Minutenstrafe nutze Kevin Nylund in der 34. Minute auf Querpass von Lukas Veltsmid zur erneuten 3:2 Führung. Diese Führung verwaltete Alligator bis zur Drittelspause routiniert und hätte gar höher ausfallen können, da Florian Tromm in der 36. Minute nur die Latte traf.
GC drückte nun im letzten Drittel vehement auf den Ausgleich, doch Alligator stand hinten in der Verteidigung weiterhin sehr sicher und liess keine gefährlichen Abschlüsse der Zürcher zu. Es wurde ein Nervenspiel und bis auf einen Lattenschuss von GC in der 46. Minute liess Alligator den Gegner Mal für Mal auflaufen. Joshua Schnell setzte in der 48. Minute mit einem Abschluss endlich mal wieder ein Lebenszeichen für Alligator und läutete damit die hektische Schlussphase ein. Erneut war es Kevin Nylund, der durch ein starkes Zuspiel vors Tor von Eriksson-Elfsberg in der 49. Minute auf 4:2 erhöhen konnte. Eine kleinlich gepfiffene Zweiminuten Strafe gegen Kevin Berry nutzte Roger Graf in der 56. Minute zum Anschlusstreffer und nun schien der Ausgleich wieder möglich. Jarrko Nurmela konnte eine Minute später nach einem Konter auf 5:3 erhöhen und nachdem GC sein Time-Out genommen hatte, verkürzte Claudio Lealy und das mittlerweile ohne Torhüter, erneut auf 5:4. Nach einem Foul in der 59. Minute reagierte Kevin Berry am schnellsten und hob den Ball von hinter der Mittelinie in das verwaiste GC-Tor zum 6:4. Das war zu viel für den Zürcher Trainer Luan Misini. Dieser beschwerte sich lauthals über den Schiedsrichter, was ihm wiederum viele Pfiffe vom Heimpublikum einbrachte. Das viel umjubelte 7:4 von Jarrko Nurmela in der 60. Minute war dann der Schlusspunkt. Aus Sicht der Malanser resultierte schlussendlich ein hoch verdienter Sieg, welchen sie sich durch eine geschlossene und starke Mannschaftsleitung erkämpften.
Chur Unihockey 10 Minuten aus dem Konzept
Chur Unihockey erzielte zwar den ersten Treffen der Partie, verlor aber den roten Faden und damit das Spiel im Mitteldrittel, wo Floorball Köniz innert kurzer Zeit auf 7:3 davon ziehen konnte.
Nach einem konzentrierten Start eröffnete Kim Hyrkkönen das Spiel auf Pass von Daniel Sesulka mit dem ersten Treffer für Chur. Kurze Zeit später spielte Andreas Nordh Christoph Reich geschickt aus und erzielte den Ausgleich. Jonas Ledergerber erhöhte noch im ersten Drittel zum 1:2 und Sandro Cavelti glich auf Pass von Marcel Stucki wiederum aus. Kurz vor der Pause schoss Pascal Michel das dritte Tor für die Gäste.
Das zweite Drittel -oder zumindest die Hälfte davon- war der entscheidende Spielabschnitt. Silvan Bolliger traf zum 4:2 bevor die Churer Fans die Kombination und das daraus resultierende Tor von Miro Lehtinen und Kim Hyrkkönen bejubeln konnten. Der verletzungsbedingte Goaliewechsel bei Chur sorgte dann für den Beginn einer Schwächephase mit vielen individuellen Fehlern. Köniz zog durch Tore von Stefan Hutzli und wiederum Bolliger sowie Ledergerber davon. Chur fing sich aber wieder auf und konnte auf 4:7 vor der Pause verkürzen. Dazu beigetragen hat auch Sandro Breu, der im Mitteldrittel unverhofft zum Einsatz kam und immer besser ins Spiel fand.
Im dritten Drittel erzielte Silvan Bolliger seinen dritten Treffer. Die Churer verkürzte den Abstand ein weiteres Mal durch Miro Lehtinen auf Pass von Mario Jung. Weiter ging die Aufholjagd nicht. Die Hypothek aus dem Mitteldrittel war zu gross. Gegen die Churer, die ohne Torwart und dafür mit einem 6. Feldspieler agierten gelang Reto Baumann noch ein «Empty Netter» zum Schlussresultat von 5:9.
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(Bild: Erwin Keller/Alligator Malans/zVg./Texte: zVg./Jörg Rutz/Chur Unihockey)