Am 29. Oktober 2019 mussten in einem grossen Ziegenbetrieb im Puschlav 145 Ziegen wegen Paratuberkulose getötet und entsorgt werden. Seit März 2018 wurde die zu bekämpfende Tierseuche immer wieder bei einzelnen Tieren diagnostiziert.
Der Infektionsdruck war so gross, dass als letztmögliche Massnahme die Tötung des ganzen Bestands angeordnet werden musste. Insgesamt starben in diesem Betrieb 210 Ziegen an dieser unheilbaren Krankheit.
Unheilbar und kaum sichtbar
Paratuberkulose ist eine chronische bakterielle Erkrankung und führt zu hochgradiger Abmagerung und zum Tod. An Paratuberkulose erkranken Rinder und Ziegen, seltener Schafe und Wildwiederkäuer. Es gibt keine Therapie, infizierte Tiere sind daher auszumerzen. Nur ein kleiner Teil der infizierten Tiere entwickelt sichtbare Symptome und die Tiere erkranken erst im Alter von über zwei Jahren. Deshalb bleibt die Paratuberkulose oft über längere Zeit unerkannt. Normalerweise erkranken jedoch nur einzelne ältere Tiere in einem Betrieb.
Weitere Ansteckung im Tal unwahrscheinlich
Paratuberkulose ist keine hochansteckende Tierseuche. Der Ziegenbetrieb hatte in den letzten Jahren kaum Tierverkehr. Zudem wurde im letzten Jahr keine Milch in Verkehr gebracht. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere Ziegenbetriebe im Tal angesteckt wurden, ist in der Folge gering. Das ALT intensiviert die Überwachung und Fleischkontrolle. Zudem werden praktizierende Tierärzte/Tierärztinnen und Tierhalter/Tierhalterinnen in der Region sensibilisiert.
Schweizweit aussergewöhnlich
In der Schweiz gäbe es jährlich maximal 10 Fälle von Paratuberkulose bei Ziegen. Es handelt sich aber immer um einzelne Tiere, ein Fall dieses Ausmasses ist sehr aussergewöhnlich. Aus diesem Grunde arbeitet das ALT in diesem Seuchenfall eng mit den universitären Instituten zusammen und hat weiterführende Untersuchungen von ausgewählten Kadavern in Auftrag gegeben, heisst es in der Mitteilung.
(Bild: dt Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit)