HC Davos verliert Startspiel nach zweimaliger Führung

Der HC Davos ist mit einer Niederlage in die Eishockey-Saison 2019/20 gestartet: Die Bündner verloren am Freitagabend bei der Saison-Premiere im Zürcher Hallenstadion vor 10012 Zuschauern gegen die ZSC Lions trotz zweimaliger Führung mit 3:6 (1:0, 2:2, 0:4). 

Der Start in die neue Saison verlief sowohl auf Zürcher wie auch auf Davoser Sicht hektisch: Beide Teams spielten munter nach vorne, geizten nicht mit Strafen und gaben damit den Goalies die Gelegenheit, sich bereits früh auszuzeichnen. Der Neo-Torhüter beim HCD, Sandro Aeschlimann, zeigte seine guten Reflexe dabei gleich eindrücklich in zwei frühen Boxplay-Situationen.

Perttu Lindgrens Doppelpack

Für das erste Tor der Saison war Perttu Lindgren besorgt: Der Finne brauchte nach starker Vorarbeit des jungen Benjamin Baumgartner hinter dem Zürcher Tor nur noch – allerdings aus spitzestem Winkel – zum 1:0 einzuschiessen.

Die Zürcher legten in der Folge eine Schippe drauf und kamen durch einen satten Slapshot von Maxim Noreau zum Ausgleich. Der HCD konnte zwar postwendend in Überzahl spielen, ein Powerplay, das allerdings überhaupt nicht fruchtete. Im Gegenteil: Denis Hollenstein entwischte nach einem desaströsen Davoser Querpass und legte pfannenfertig für Simon Bodenmann auf, der mit einem Shorthander die erste Zürcher Führung bewerkstelligte.

Rückstand im Mitteldrittel gedreht

Die Davoser liessen sich aber nicht aus der Ruhe bringen, ganz im Gegensatz zu den Zürchern, die erneut eine unnötige Strafe frassen. Und diesmal nutzte der HCD seine Chance: Baumgartner (Assists Mattias Tedenby, Felicien Du Bois) glich zum 2:2 aus, und nur wenige Zeigerumdrehungen später sorgte Lindgren – magistral in Szene gesetzt von Marc Wieser – mit seinem zweiten Tor des Abends für die erneute Führung der Bündner nach zwei Dritteln. 

 

Das Schlussdrittel begann dann allerdings gar nicht nach dem Geschmack der zahlreichen HCD-Fans: Erneut war es ein Doppelpack, das dem HCD die Führung raubte. In Überzahl – der Last-Minute-Verteidiger Otso Rantakari sass wegen eines Stockschlags in der Kühlbox – war es zuerst erneut ein Slapshot Noreaus von der blauen Linie, der für den Ausgleich sorgte. Und nur 33 Sekunden später stocherte Pius Suter den Puck aus kurzer Distanz zur erneuten Zürcher Führung über die Linie. 

Der HCD drängte in der Folge zwar vehement auf den Ausgleich: Die beste Chance vergab Lindgren nach schöner Vorarbeit von Baumgartner in der 51. Minute. Die letzte Gelegenheit auf ein erneutes Comeback vergaben die Bündner gleich selbst: Erneut Rantakari musste kurz vor Schluss wegen eines hohen Stocks in die Kühlbox. Die Zürcher nutzten die Chance sogleich zur ersten Zweitore-Führung des Abends und legten eine Minute vor Schluss mit einem Empty-Netter nach – die erste Saison-Niederlage des HC Davos war Tatsache. 

HCD-Plus

  • Perttu Lindgren: Ein Doppelpack zum Saisonstart: Der nächste Schritt des Finnen zurück in Richtung seiner alten Form, die ihm vor drei Jahren den Liga-MVP-Titel einbrachte.
  • Benjamin Baumgartner: Es war der erhoffte Auftritt des vielversprechenden 18-jährigen österreichischen Nationalspieler – Baumgartner wird den HCD-Fans diese Saison noch viel Freude machen.
  • Marc Wieser: Letzte Saison hatte der Davoser die ganze Saison Ladehemmungen, zum Saisonstart gefiel er an der Seite von Lindgren und Baumgartner. Bleibt zu hoffen, dass er auch wieder mehr Chancen in Tore ummünzt.

HCD-Minus

  • Otso Rantakari: Mit einer Strafe zu Beginn des Schlussdrittels sorgte der Finne für ein Powerplay der Zürcher, das die Lions gleich zum Ausgleich nutzten. Und kurz vor Schluss, als der HCD auf den 4:4-Ausgleich drängte, musste der Finne erneut in die Kühlbox – was die ZSC Lions umgehend zum entscheidenden 5:3 verwerteten. Ein unglücklicher Einstand. 

 

(Bild: Screenshot MySports/Twitter HC Davos)