Bauunternehmen haben sich im Kanton Graubünden jahrelang über Strassenbauarbeiten abgesprochen. Sie legten die Offertpreise fest und wer den Zuschlag erhalten soll. Die WEKO büsste die Unternehmen für diese unzulässigen Submissionsabreden mit rund 11 Mio Franken.
Die WEKO hat die zwei letzten von insgesamt zehn Untersuchungen über Submissionsabreden im Kanton Graubünden abgeschlossen: «Strassenbau» (Bauleistungen Graubünden) und «Engadin II», wie sie am Dienstag mitteilte.
In der grösseren Untersuchung «Strassenbau» stellte die WEKO fest, dass zwölf Strassenbauunternehmen in Nord- und Südbünden von 2004 bis 2010 die kantonalen und kommunalen Strassenbauprojekte untereinander aufteilten und gleichzeitig die Offertpreise festlegten. Abgesprochen wurden mehrere hundert Projekte mit einem Beschaffungsvolumen von mindestens CHF 190 Mio. Von den Abreden betroffen sind Kanton und Gemeinden.
Im Entscheid «Engadin II» hielt die WEKO fest, dass zwei bzw. in einem Fall drei Unternehmen im Hoch- und Tiefbau einzelne Bauprojekte im Oberengadin absprachen. Von den zehn unzulässigen Abreden sind Hoch- und Tiefbaubauten privater und kommunaler Bauherrinnen betroffen.
Betroffene Unternehmen
Dabei handelt es sich um folgende Unternehmen (alphabetische Reihenfolge): A. Käppeli’s Söhne AG Chur (heute: A. Käppeli’s Söhne AG): CHF [0,8–1,0] Mio.; C Bauunternehmung Centorame AG: CHF [0,4–0,6] Mio.; Casty Bau AG (infolge Verkauf zwischenzeitlich aus dem Handelsregister gelöscht; die Sanktion wird der ehemaligen Muttergesellschaft sowie der erwerbenden Gesellschaft auferlegt): CHF [0,9–1,1] Mio.; Foser AG (damals unter dem Namen Foser & Hitz AG): CHF [0,5–0,9] Mio.; Hew AG Bauunternehmung Chur: CHF [0,8–1,0] Mio.; Implenia Schweiz AG: CHF 0; KIBAG Bauleistungen AG: CHF [1,7–2,0] Mio.; METTLER PRADER AG: CHF [1,2–1,5] Mio.; Palatini AG Untervaz (infolge Fusion zwischenzeitlich aus dem Handelsregister gelöscht; gehört zur Cellere-Gruppe): CHF[0,9–1,2]Mio.; Schlub- Gruppe (damals Schlub AG sowie Schlub Tief- und Strassenbau AG): CHF [0,7–0,9] Mio.; Toldo-Gruppe (damals unter dem Namen Frey Strassen- und Tiefbau AG): CHF[0,3– 0,4] Mio.; Walo Bertschinger AG Chur: CHF [1,0–1,3] Mio.
Die WEKO büsste die Unternehmen mit rund CHF 11 Mio.
Gemäss der Mitteilung der Weko haben insgesamt acht Unternehmungen Selbstanzeigen eingereicht und/oder den Sachverhalt anerkannt. Beides wirkte sich sanktionsmindernd aus, gesamthaft in der Höhe von rund 14 Mio Franken. Die Entscheide sind noch nicht rechtskräftig.
(Bild: GRHeute)