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Wird die HTW auch zu einer Hochschule für Gesundheit?

Die HTW Graubünden wird am 1. Januar 2020 als eigenständige Hochschule ihren Betrieb aufnehmen – losgelöst aus der Fachhochschule Ostschweiz. Als kleinste Fachhochschule der Schweiz im umkämpften Bildungsmarkt muss sich die HTW neu behaupten. Neben den bestehenden Angeboten sollen auch neue Angebote ins Auge gefasst werden. Ein Bereich, der sich gemäss Grossrat Urs Hardegger geradezu anbiete, sei das Thema Gesundheit.

«Die Gesellschaft altert und gleichzeitig leben die Menschen immer länger. Dieser Trend gilt für Graubünden aufgrund der demografischen Voraussagen umso mehr. Hinzu kommt, dass im Kanton ungefähr die Hälfte der Einwohner in Regionen mit Tälern über 1000 Metern leben. Der demografische Trend und die kantonsspezifischen Faktoren stellen die Regionen und Gemeinden vor grosse Herausforderungen bei der aktuellen und der zukünftigen Gesundheitsversorgung.» Mit diesem Wortlaut beginnt eine von BDP-Grossrat Urs Hardegger an die Bündner Regierung gerichtete Anfrage, die von 44 Grössrätinnen und Grossräten mitunterzeichnet wurde. 

Grösste Arbeitgeber im Tal

Hardegger betont, der Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich sei in verschiedenen Regionen spürbar: «Gleichzeitig entwickelte sich das Kantonsspital Graubünden zu einem national anerkannten Spital auf hohem Niveau, was die gegenseitige Nutzung von Synergien auslösen dürfte. Weiter sind schon heute in den Tälern, wie zum Beispiel im Misox oder im Val Lumnezia, die Pflegeeinrichtungen die grössten Arbeitgeber im Tal. Sie alle, Spitäler und Pflegeeinrichtungen, werden auch in Zukunft auf ausreichend Pflege- und Fachkräfte angewiesen sein.»

Ein Bedarf an Fachkräften auf Hochschulebene

Neben den Ausbildungen in der Berufs- und Höheren Berufsbildung gäbe es einen Bedarf an Fachkräften im Gesundheitsbereich auf Hochschulebene – zusätzlich zur Physiotherapieausbildung in Landquart. «Es ist vordringlich, diese Fachkräfte vor Ort in Graubünden auszubilden. Die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr von jungen Bündnerinnen und Bündnern, die ausserhalb des Kantons studiert haben, ist geringer, als wenn sie im Kanton studieren können», so Hardegger in seinem Auftrag an die Regierung. Graubünden habe grosse Chancen, sich auch in diesem Bereich schweizweit mit Innovationen zum Thema Gesundheit einen Namen zu machen. 

Die Regierung hat nun den Auftrag, die Fragen abzuklären, unter welchen Bedingungen und bis wann die Einführung eines Gesundheitsbereichs an der HTW Chur möglich wäre und ob es eine Empfehlung für Kooperationspartner gäbe. 

 

(Bild: HTW Chur)