Weder Netflix noch ein Panini-Album: Die BDP hat den Wahlkampf um die Nationalratswahlen lanciert. An vorderster Front: der Bisherige Duri Campell.
Es ist kein Zufall, dass die BDP des Kantons Graubünden am Mittwoch ihren Wahlkampf im Haus der Generationen, dem Neugut, in Landquart eröffnete. Damit unterstreicht die Bürgerlich-Demokratische Partei ihren Einsatz für die Anliegen der Schweizerinnen und Schweizer und den kommenden Generationen. Oder anders: Die nachhaltige Sicherheit und Stabilisierung der Sozialwerke.
Wie das aussehen soll, haben die drei Männer – Duri Campell, Stefan Darnuzer und Daniel Buchli – und zwei Frauen – Edith Gugelmann-Battaglia und Martha Widmer-Spreiter – vor den Medien dargelegt. «Ich werde meine Politik nicht gross ändern», sagte Duri Campell, der vor 40 Jahren eine Landwirtschaftliche Lehre im Neugut machte. «Ich bin im Tourismus zuhause.» Campell will sich für ein Rentenalter 65 für Frauen stark machen, «aber dazu brauchen wir eine Lohngleichheit.» Ausserdem brauche es einen Einheitssatz für die Pensionskasse: «Es kann nicht sein, dass ein 55-Jähriger keinen Job mehr findet, weil sein Ansatz bei 18 Prozent liegt.»
Eine Verordnung zum Duschen
Mit Martha Widmer-Spreiter hat Duri Campell die 40 Jahre gemein – nur dass sie keine Landwirtschaftliche Lehre absolvierte, sondern solange im Pflegeberuf arbeitete und aus dem Nähkästchen erzählen konnte. «Die Alten werden zu Kostenträgern degradiert», sagte sie. Die Spitex müsse selbst für jede Dusche eine ärztliche Verordnung einholen, was der Krankenkasse Kosten verursachen würde, weil die Verordnung abgerechnet werden müsse. «Dabei kann jede Spitex-Schwester selbst einschätzen, ob die Patientin oder der Patient eine Dusche braucht.» Zudem betonte Martha Widmer-Spreiter, dass man, wenn man keine Leute ausbilde, in einen Fachkräftemangel hineinrase.
Auch Stefan Darnuzer ortet einen Fachkräftemangel. Allerdings ortet ihn der Geologe eher im Mint-Bereich, weshalb er sich für ein Problemanalyse und und Lösungswege stark machen will. Auch für Edith Gugelmann-Battaglia ist der Fall klar: «Bildung ist einer der wichtigsten Rohstoffe der Schweiz.» Die World Skills würden jeweils zeigen, dass die Schweiz ganz vorne dabei sei. «Darum beneiden uns viele Länder.»
«Wasser zu unserer trockenen Politik»
Ganz andere Töne schlug Daniel Buchli an, der als Förster den Klimawandel täglich vor seinen Augen hat. Er wünscht sich Umweltauflagen, die Projekte ermöglichen können. «Ich will, dass die Schweiz im Rahmen der Energiestrategie 2050 und mit einem griffigen CO2-Gesetz ihren Beitrag zum Weltklima leisten kann.»
«Langweilig, aber gut», lautet der Slogan, mit dem die BDP in den Wahlkampf steigt. Sieben Wochen dauert es noch bis zu den Wahlen; der Wahlkampf der BDP wird ganz in Gelb gehalten. In der Farbenlehre bedeutet gelb die Farbe Fröhlichkeit und Helligkeit. Dass Fröhlichkeit eine Rolle spielt, hat die BDP schon bewiesen: «Kein Panini Album, sondern der Kandiatenprospekt der BDP Graubünden», steht auf eben diesem, ganz im Corporate Design der Bürgerlich-Demokratischen Partei. Neu gibt es für Kandiaten auch Thermosflaschen, auf denen steht: «Trinken sie genug Wasser zu unserer trockenen Politik.»
(Bild: GRHeute)