Gemäss dem Polizeibericht 2018 wurden in Graubünden 19 Widerhandlungen gegen Art. 187 StGB (Sexuelle Handlungen mit Kindern) und 78 Pornographiedelikte bearbeitet. Im letzteren Fall handelt es sich hauptsächlich um Kinderpornographie. Die registrierten Fälle haben im mittelfristigen Vergleich deutlich zugenommen (von 2015-2018 beinahe eine Verdoppelung). Auch die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie vermeldet eine signifikante Zunahme (+10%) von registrierten Fällen von Kindsmisshandlungen. Aus diesem Grunde habe ich in der Junisession auch eine parlamentarische Anfrage im Grossen Rat eingereicht, die verschiedene Handlungsfelder aufzeigt und gleichzeitig auch die Bereitschaft der Regierung abklären soll, nun sofort zu handeln.
Nun hat eine aktuelle interne Analyse des Bundesamtes für Polizei zusätzlich gezeigt, dass wir massive Defizite im Kampf gegen Internet-Pädokriminelle aufweisen, da die personellen Ressourcen anderweitig priorisiert werden. In Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung ist es von enormer Wichtigkeit, dass die Kantone aber auch der Bund der Bekämpfung von Internet-Pädokriminalität höchste Priorität einräumen. Auch die Einführung von Mindeststrafen bei Sexualstraftaten muss ebenfalls endlich diskutiert werden. Es ist höchste Zeit, dass wir als Gesellschaft Hinschauen statt Wegsehen, aber auch handeln!
Valérie Favre Accola, Landrätin, Grossrätin & Initiantin I Mitglied der AG „Kinder schützen», Davos