Die Listenverbindungen waren seinerzeit gedacht, um die Stimmen einer Partei, die mit mehreren Listen antritt, zu bündeln und jeder Partei im Parlament, das dem Volkswillen entsprechende Gewicht zu geben. Das hat sich geändert. Heute verbinden sich Parteien, um den Volkswillen auszuhebeln und Mandate nach ihrem Gusto zu verteilen. So die SP mit den Grünliberalen. Neuerdings munkelt man davon, dass sich die CVP, BDP und FDP – alles Parteien, die bei den letzten Nationalratswahlen wenig erfolgreich waren – miteinander auf Schmusekurs begeben. Bei BDP und FDP, weil man ein negatives Votum des Bündner Volkes zu ihren Kandidaturen befürchtet, bei der CVP nimmt man einen neuen Anlauf, um die BDP mit er CVP zu vereinen. Dies scheiterte bisher an der Bündner BDP, aber in der Not frisst offensichtlich nicht nur der Teufel, sondern auch die BDP Fliegen. Man kann gespannt darauf sein, ob die Wählerinnen und Wähler diese Manipulationen des Wählerwillens akzeptieren oder diese Parteien bei den kommenden Wahlen abstrafen. Eine deutliche Abstrafung wäre ein Gewinn für unsere Demokratie!
Walter Hegner, Chur