Der EHC Arosa hat das Ziel, möglichst rasch in die National League B aufzusteigen. Gestern hat der Klub kommuniziert, wie man dies schaffen will.
Dass der EHC Arosa in die zweithöchste Schweizer Spielklasse aufsteigen will, ist bekannt. Im Frühjahr hatte man versucht, am grünen Tisch einen Platz in der NLB zu erhalten, wurde aber vom Verband abgeschmettert, nicht zuletzt wegen der desolaten sportlichen Bilanz. Dies ist 2015 anders: Der EHC Arosa begeistert mit einer praktisch neu zusammengestellten Mannschaft und steht an der Tabellenspitze der höchsten Schweizer Amateurliga.
«Eine Rückkehr des EHC Arosa nach 30 Jahren in der regionalen Liga in eine national beachtete Klasse ist unter anderem für den Tourismusstandort Arosa hochinteressant», bekräftigte Geschäftsführer Adrian Fetscherin gestern, was er im Oktober in einem Interview mit GRHeute schon ausführte.
«Mögliche, enge Zusammenarbeit mit dem HC Davos»
Neu ist das Bekenntnis, den Aufstieg bereits möglichst rasch, sprich: auf die kommende Saison hin, anzustreben. «Der Club verfolgt derzeit verschiedene Wege, dieses Ziel zu erreichen», so der Wortlaut der Medienmitteilung, «sportlich ist die Mannschaft nach mehr als der Hälfte der gespielten Qualifikation auf Kurs und belegt Rang 1 in der 1. Liga Ostgruppe. Nebenbei führt der EHC Arosa Gespräche mit dem NLA-Club HC Davos über eine mögliche, enge Zusammenarbeit für die kommenden Jahre.»
Der HC Davos und der EHC Arosa als Partner – tönt interessant! Arosa ist im Grunde bereits heute Partnerteam des HCD, der daneben mit dem SC Rheintal, dem EHC Lenzerheide, dem HC Prättigau-Herrschaft, dem EHC St. Moritz, dem EHC Chur, den Eisbären St. Gallen und dem CdH Engiadina aber «nur» Regio-League-Vereine in seinem Partnerteam-Portfolio führt. Spieler zwischen diesen Ligen auszutauschen ist schwierig, die Niveauunterschiede zwischen NLA und Regio League sind gross. Ein Bündner NLB-Team als Partner müsste für den Schweizer Meister im Grunde interessant sein.
EHC Chur oder EHC Arosa?
In Frage dafür kommen eigentlich nur Chur oder Arosa. Chur hätte die nötige Grösse, Arosa die Tradition und ein touristisches Potenzial, vor allem wenn die beiden Wintersportorte Davos und Arosa die Hockey-Karte in einer Allianz geschickt ausspielen würden. Und der EHC Arosa hat offenbar den Drive, den Kraftakt zu stemmen.
Mit der bisher überragenden Saison sind die Chancen für den EHC Arosa auf jeden Fall gestiegen, schon nächste Saison in der NLB spielen zu können. Auf den grünen Tisch zu setzen ist gleichwohl ein gewagtes Unterfangen. Wer weiss, wie die Bedingungen des Schweizerischen Eishockey-Verbandes für einen solchen Entscheid letztlich ausgelegt werden? Gerade der EHC Arosa erlebte in letzter Zeit ja einige unliebsame Zusammenstösse mit dem Verband, wenn man beispielsweise an die unglückliche Spielplangestaltung denkt.
Am sichersten wäre, wenn Arosa auf sportlichem Weg die nächste Stufe nimmt. Auf jeden Fall erhöht jeder Sieg die Chancen auf den angestrebten Aufstieg – auch neben dem Eis. Die nächste Chance dazu bietet sich bereits heute Abend: Der Leader empfängt das abgeschlagene Schlusslicht aus Wil (Spielbeginn: 20 Uhr).