Am Samstag ging bereits die neunte Ausgabe des Churer Kulturanlasses über die Bühne. Der Lange Samstag lockte bei heiter herbstlichen Bedingungen knapp 4’000 Besucherinnen und Besucher auf die Gassen, um in Museen, Galerien, Archiven, Theatern und Konzertsälen 12 Stunden Kultur zu geniessen.
Die zehn teilnehmenden Churer Kulturhäuser, der Presenting Partner Graubündner Kantonalbank sowie die vier Gast-Institutionen verzeichneten dieses Jahr insgesamt knapp 4’000 Besucherinnen und Besucher, was einem Rückgang von rund 10% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Rund ein Fünftel aller Besucher waren Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre. Von den Erwachsenen waren knapp 9 % im Alter von 17 bis 25 Jahren und 72 % über 26 Jahre.
Trotz diesem Besucherrückgang ziehen die Verantwortlichen der teilnehmenden Kulturhäuser grundsätzlich ein positives Fazit. Die einzelnen Programme wie auch die Führungen von Chur Tourismus waren während 12 Stunden durchwegs gut besucht, die Atmosphäre im Vergleich zu den Vorjahren aber deutlich entspannter – für das Publikum wie auch für das Personal. Die Häuser zählten insgesamt über 17’000 Einzeleintritte, was bedeutet, dass jeder Besucher im Schnitt fast fünf Häuser besucht hat.
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Zufriedenene Gäste
Zufrieden zeigten sich auch die diesjährigen Gast-Institutionen. So lockte die Bündner Kantonsbibliothek zahlreiche Literaturbegeisterte an die Performance von «lauter luisen». Die Fotostiftung Graubünden erlaubte mittels Stereofotografien einen dreidimensionalen Blick in die Vergangenheit. Im Kabinett der Visionäre vertonte das Ensemble ö! die Ausstellung «Betont». Und in der Galerie Cuadro22 feierten die Kulturgänger bis tief in die Nacht zu den Klängen von DJ Alex Dallas.
Keine Jagd nach Rekorden
Die Besucherrekorde der letzten Austragungen brachten die ausrichtenden Häuser teilweise klar an ihre Grenzen. Eine Steuerung des ständig zunehmenden Besucheraufkommens war jedoch nicht möglich – eine Erfahrung, die auch an Museumsnächten in verschiedenen anderen Schweizer Städten gemacht wurde. Die Schwierigkeit ist oft, dass sich Menschenmassen zu wenig verteilen und auf einzelne, besonders beliebte Programme konzentrieren.
Bis 2013 verzeichnete der Lange Samstag von Jahr zu Jahr höhere Besucherzahlen, obwohl noch mehr Wachstum seit der Jubiläumsausgabe 2011 keine prioritäre Zielsetzung mehr war. Das hohe Publikumsinteresse war natürlich äusserst erfreulich, hat den Verein Langer Samstag aber auch vor Probleme gestellt. Insbesondere die stark verregnete Austragung 2014 war für das Publikum schwierig, was sich nun auf die diesjährige Austragung ausgewirkt hat.
2016 folgt die zehnte Ausgabe
Im Hinblick auf die nächste Austragung wird der Verein Langer Samstag den Publikumsrückgang analysieren und allfällige Massnahmen einleiten. 2016 geht der Lange Samstag bereits zum zehnten Mal über die Bühne. Dass sich der Anlass zu einem solchen Fixpunkt im Churer Kulturkalender entwickeln würde, konnte bei seiner Lancierung höchstens erhofft werden. Das Jubiläum bietet deshalb allen Grund gebührend zu feiern.
(Bilder: Charly Bosshard – Bilder & Text: Langer Samstag)