Graubünden ist nicht zuletzt wegen seiner eindrücklichen Landschaft und seiner vielfältigen, intakten Flora und Fauna eine attraktive Feriendestination. In Bezug auf die intakte Flora und Fauna spielt die nachhaltige Bejagung und lebensraumangepasste Regulierung der hohen Wildbestände eine wichtige Rolle.
Die Jagd, wie sie heute in unserem Kanton praktiziert wird, entspricht einem austarierten System mit welchem die verschiedenen Anforderungen an eine moderne Jagd optimal erfüllt werden. Sie berücksichtigt tierschützende und ethische Grundsätze, indem die Jagdzeiten auf die Paarungszeiten Rücksicht nehmen. Sie trägt mit der Festlegung von Wildschutzgebieten dem Bedürfnis der Tiere nach Rückzugsmöglichkeiten und Ruhe, auch während der Jagd, Rechnung. Andererseits strebt sie mit diesen Wildschutzgebieten, insbesondere beim Hirschwild, eine möglichst hohe Erreichung der Abschusspläne während der Hochjagd an. Dies gelingt sehr gut, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass 50% der Hirschabschüsse entlang den Grenzen von Asylen und Wildschutzgebieten erzielt werden. Trotzdem ist es in weiten Teilen des Kantons notwendig, die fehlenden Abschüsse beim Hirschwild nach der Zuwanderung in die Wintereinstände vorzunehmen. Mit der Sonderjagd im November /Dezember wird der Bestand an Tieren an das Nahrungsangebot in seinem «Winterzimmer» angepasst. Stress für die Tiere entsteht nicht durch eine kurze, intensive Bejagung im Vorwinter, sondern durch den ultimativen Kampf um Nahrung in einem überbelegten Lebensraum während des ganzen Winters. Ganz zu schweigen von der Übernutzung der Wälder in den Wintereinständen mit den entsprechenden Wildschäden.
Bitte keine Experimente auf dem Buckel unserer Wildtiere und unserer Schutzwälder! Darum am 19. Mai 2019 Nein zur Abschaffung der Sonderjagd.
Andreas Felix, Haldenstein