Am Swissalpine kommt es zu einer Wachablösung. Gian Gilli übernimmt nächstes Jahr die Führung der grössten Sommer- Laufveranstaltung Graubündens. Andrea Tuffli, 1986 Gründer und seither Chef des Swissalpine, verbleibt im neuen fünfköpfigen Vorstand.
Anstelle des K78 mit Start und Ziel in Davos wurde im letzten Jahr am Swissalpine erstmals der T88 mit Start in St. Moritz und Ziel in Davos als neue Königsdisziplin ausgetragen. Mit diesem Relaunch machte das Organisationskomitee 2018 den bedeutendsten Schritt in der 33- jährigen Geschichte des Swissalpine. Jetzt werden auch hinter den Kulissen der Grossveranstaltung im strategischen Bereich die Weichen für die nächsten Jahre mit der Nachfolge von Andrea Tuffli geregelt. Neu werden die Aufgaben des OK- Präsidenten auf die Vorstandsmitglieder verteilt. Dazu wurde an der kürzlichen Generalversammlung als strategischer Ausschuss ein fünfköpfiger Vorstand gewählt. Er wird von Vereinspräsident Gian Gilli angeführt. Dem Vorstand gehören weiter Jasmin Nunige, Roberto Rivola, Christian Biland und Andrea Tuffli an. Nunige sitzt als Vertreterin der Davoser Sportkommission im Gremium; sie ist auch siebenfache Siegerin des K78 am Swissalpine. Rivola ist Kommunikationsfachmann und ein begeisterter Trail- Läufer. Auch Biland ist als ehemaliger CEO der Migros Ostschweiz und aktiver Trailer seit vielen Jahren mit dem Swissalpine verbunden.
Der 61- jährige Gilli ist zurzeit vollamtlich als CEO der nächstjährigen Eishockey-A-Weltmeisterschaft tätig, die im Mai 2020 in der Schweiz mit den Spielorten Zürich und Lausanne ausgetragen wird. Deshalb wurde zwischen Gilli und dem Verein Swissalpine vereinbart, dass er erst ab Sommer 2020 als Präsident zur Verfügung stehen wird. Gilli ist in der Sportszene vielseitig bekannt. Bei Swiss Ski amtete er als Langlauf- Cheftrainer und später als Chef Leistungssport. Für die alpinen Ski- Weltmeisterschaften 2003 in St. Moritz war er als Sportdirektor tätig, für die Eishockey-A- WM 2009 in der Schweiz als CEO und Generalsekretär. Bei Swiss Olympic reorganisierte Gilli als Sportdirektor die Sportabteilung. Und als Missionschef sowie Headcoachleitete er die Schweizer Delegationen an den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, 2012 in London und 2014 in Sotschi. Weiter konzipierte und führte er die Kandidatur Olympische Winterspiele Graubünden 2022.
«Ich finde Trail- Running eine tolle Sache», sagt Gilli. «Es motiviert mich, wieder etwas mit einem starken Team umzusetzen, das in Graubünden stattfindet. Mit Davos und dem Engadin ergibt sich beim Swissalpine eine spezielle Kombination. Dieser Grossanlass läuft in einer der schönsten Regionen der Alpen ab. Wir brauchen Bewegung in den Bergen. Das hat einen sportlichen, einen touristischen und einen erlebnisreichen Hintergrund.» Wer Gilli kennt, weiss, dass er auch seine neue Aufgabe ambitioniert anpacken wird.
«Wenn ich etwas mache, möchte ich etwas weiterentwickeln», so der 61- jährige Engadiner. «Der Swissalpine hat Potenzial. Er ist ein Produkt, mit dem wir unsere Stärken in Graubünden ideal positionieren können. Wir müssen uns gerade auch im Sommer um gute Produkte im Kanton bemühen, die eine grosse Ausstrahlung haben und mit denen unsere Stärken wirklich zum Vorschein kommen.»
Zurzeit sei es für ihn noch zu früh, um sich über konkrete Pläne zu äussern, bemerkt Gilli. Der sportliche Relaunch des Swissalpine wird nächstes Jahr laut Tuffli «mit einem 100 Miler (rund 160 km, die Red.) auf der schönsten Trailstrecke der Welt abgeschlossen.» Mittelfristig wird über eine Durchführung der Trail- Weltmeisterschaft nachgedacht.
(Bild: zVg)