Der Bündner Tourismus konnte im letzten Jahr einen historischen Höchstwert verbuchen: Mit über 3 Millionen Logiernächten haben so viele Schweizer Gäste in Graubünden Ferien gemacht wie nie zuvor. Im Mehrjahresvergleich konnte der Einbruch bei europäischen Gästen gestoppt werden.
Graubünden ist weiterhin die beliebteste Ferienregion der Schweizerinnen und Schweizer. Wie die aktuellen Logiernächtezahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, haben 2018 Herr und Frau Schweizer 3’122’451 Übernachtungen in Bündner Hotel- und Kurbetrieben verbracht – 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie nie zuvor. Dieser Wert ist auch höher als derjenige des erfolgreichen Tourismusjahrs 2008. Auch gesamthaft sind die Logiernächtezahlen des vergangenen Jahres erfreulich: Mit 5’132’212 Logiernächten verbucht Graubünden ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber 2017 und liegt damit deutlich über dem Schweizer Schnitt (3,8 Prozent).
Talsohle bei europäischen Gästen erreicht?
Auch bei den deutschen Gästen verzeichnete Graubünden im letzten Winter eine positive Entwicklung. Die Übernachtungszahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent auf 841’149. Gleichzeitig ist dies nach den beiden vorangegangenen Wintern aber der drittschlechteste Wert seit 2005. Damals logierten 1’424’974 Besucherinnen und Besucher aus Deutschland in Graubünden – oder umgerechnet über 40% mehr als im letzten Winter. Am zweithäufigsten kommen europäische Gäste aus Grossbritannien nach Graubünden: 160’945 Briten zog es letztes Jahr in die Bündner Berge – 15% mehr als letzten Winter, und verhältnismässig bescheidene 16% weniger als 2005. Die drittgrösste Besuchergruppe kommt aus Italien: 98’266 Gäste besuchten letzten Winter die Ferienecke der Schweiz – das sind knapp 2% mehr als letzten Winter, aber dramatische 60% weniger als noch vor 14 Jahren.
Martin Vincenz, CEO von Graubünden Ferien, freut sich gleichwohl über die (hoffentlich) Trendwende: «Das Ergebnis freut mich sehr und ich bin richtig stolz auf unsere Branche.» Das Resultat basiere einerseits auf den positiven ökonomischen und meteorologischen Rahmenbedingungen der letzten Monate und Jahre. Andererseits habe jedoch auch der grosse Einsatz innerhalb der Tourismusbranche wesentlich zum Erfolg beigetragen. Diese habe in den letzten Jahren kontinuierlich in die Qualität und Angebotsvielfalt investiert.
«Luft nach oben»
Die Konjunkturforschungsstelle der ETH prognostiziert, dass die positive Entwicklung im Schweizer Tourismus anhält. «So erfreulich diese Zahlen auch sind, es besteht weiterhin einige Luft nach oben», so Vincenz. Insbesondere die Gäste aus den Fernmärkten habe man bis anhin zu wenig berücksichtigt. Aus diesem Grund intensiviert Graubünden Ferien gemeinsam mit hotelleriesuisse Graubünden die Marketingaktivitäten in den Golfstaaten. China und die USA sollen in Zukunft als weitere Märkte erschlossen werden.
«Die Schweizer Tourismusbranche erholt sich» – aber es gibt noch viel zu tun! #keinzurücklehnen @SRFhttps://t.co/PicwAmubot via @SRF
— Martin Nydegger (@Martin_Nydegger) 26. Februar 2019
Nicht nur in Graubünden jubelten gestern die Touristiker: Schweiz Tourismus verbuchte letztes Jahr einen Gäste-Zuwachs aus praktisch allen Ländern. Insgesamt meldete man mit insgesamt 38.8 Mio. Hotellogiernächten 3.8 % mehr Hotelübernachtungen als 2017. Nach mehreren Jahren der Rückgänge aus Europa konnte letztes Jahr ein Plus von 3.7 % verzeichnet werden. Hier fällt Deutschland mit einem Wachstum von 3.9 % besonders auf. Auch die Benelux-Länder (+3.9 %) sowie Grossbritannien (+2.3 %) wuchsen erneut. Im Schweizer Berggebiet fehlen aber – im Vergleich zu 2008 – insgesamt nach wie vor 43 % der Hotelübernachtungen aus Europa.
Hier gehts zur kompletten Beherbungsstatistik aus Graubünden.
(Bild St. Moritz: Pixabay)