Am «European Youth Olympics Festival» (EYOF) kämpfen die Athletinnen und Athleten in ausgewählten olympischen Sportarten um die Medaillen. Mit dabei war auch die Schweizer Snowboarderin Bianca Gisler.
Vom 9. bis 16. Februar 2019 stand die Snowboarderin Bianca Gisler, Schülerin am Hochalpinen Institut Ftan und Sportklasse Athletin, bei den Freestyle Snowboardern im Einsatz. Bereits im ersten Wettkampf gelang ihr mit dem 4. Rang im Slopestyle eine tolle Leistung. Im Big Air zeigte sie dann aber ihre ganze Klasse und liess die gesamte Konkurrenz hinter sich. Sie gewann klar mit 70 Punkten und holte sich die verdiente Goldmedaille.
Bianca, du bist die frischgebackene EYOF Siegerin im Big Air – ganz herzliche Gratulation! Wie hast du die letzte Woche erlebt?
Es war eine ganz besondere Stimmung, völlig anders als bei den bisherigen Contests. Es war eine einmalige Atmosphäre. Die Leute waren sehr freundlich und fröhlich, kaum vorstellbar, dass dort einmal Krieg geherrscht hat. Mir gefiel die Tagesstruktur, dass ich später aufstehen durfte und ich allgemein sehr gut betreut wurde. Der schönste Moment war jedoch, als ich meine beiden Tricks im Big Air stehen konnte und dafür die Goldmedaille gewann.
Wie hast du dich nach dem 4. Rang im Slopestyle gefühlt, was waren deine Gedanken?
Zuerst war ich sehr traurig und wütend, weil ich die Medaille so knapp verpasst hatte. Aber dann habe ich mir gesagt: Hey, du hast noch eine zweite Chance im Big Air! Also fokussierte ich mich mental auf diesen Event. Am Vortag bin ich dann leider noch gestürzt und habe mich leicht verletzt. Zum Glück konnte ich trotzdem an den Start gehen. Es war aber ein emotionales Auf und Ab vor dem zweiten Wettkampftag.
Hast du im Vorfeld mit einer Medaille, ja gar mit einem Sieg gerechnet?
Ich war schon sehr zufrieden, dass ich mich überhaupt selektioniert habe. Mit einer Medaille habe ich nicht gerechnet. Ich war ja auch eine der jüngsten Teilnehmerinnen. Als ich dann aber die beste Qualifikation fuhr, habe ich erst realisiert, dass ich Chancen auf eine Medaille habe.
Wie hast du dich von Wettkampf zu Wettkampf mental vorbereitet und neu einstellt?
Ich habe vor dem Wettkampf meine Sprünge und Tricks immer und immer wieder visualisiert. Ich war dennoch sehr nervös, vor allem wegen des «fs720», denn ich wusste, wenn ich diesen Trick nicht stehe, wird es auch nichts mit dem Sieg.
Hast du ein spezielles Ritual vor dem Start?
Ja, ich habe ein Ritual vor dem Wettkampf oder auch bevor ich einen neuen Trick probiere; ich klatsche zweimal in die Hände, mache einen Ollie und klatsche nochmals in die Hände – dann bin ich bereit!
Welche Lernerfahrung nimmst du von Sarajevo mit für deine Zukunft?
Das wichtigste ist die Freude (am Sport). Man sollte immer mit Freude an eine Sache herangehen, dann geht alles viel leichter.
Heute bist du bereits wieder in der Schule und schreibst Prüfungen – wie schaffst du es, Sport und Schule unter einen Hut zu bringen?
Das weiss ich selbst auch nicht so genau. Ich gebe mir viel Mühe, arbeite viel daran. Manchmal geht es besser und manchmal weniger gut.
EYOF Resultate Bianca Gisler:
1. Rang Damen Big Air Snowboard Freestyle
4. Rang Damen Slopestyle Snowboard Freestyle
(Bild: zVg)