Corsin Häfner, Schüler am Hochalpinen Institut Ftan (HIF), ist seit knapp einem Jahr aktives Mitglied im European Youth Parliament (EYP) Schweiz und wird gemeinsam mit vier Mitschülern im März 2019 die Schule an der regionalen Session in Basel vertreten. Corsin Häfner hat sich neu für die Rolle als „Vorsitzender“ beworben. Im folgenden Bericht beschreibt er seine Erfahrungen mit dem EYP.
Das European Youth Parliament (EYP) Schweiz ist ein unabhängiges Debattier-Programm für Jugendliche aus dem gesamten europäischen Raum. Ziel ist es, das Bewusstsein für europäische Themen zu schärfen und Jugendliche zu politischem Engagement zu motivieren. In seinen Aktivitäten fördert das EYP einen Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und gegenseitiges Verständnis. All dies ermöglicht die persönliche Entwicklung und den Erwerb neuer, nützlicher Fähigkeiten wie Führung, Teamarbeit, Sprache und öffentliches Reden durch formelle und informelle Schulungen.
Am häufigsten beginnt das Engagement für EYP mit einer Teilnahme an einer regionalen Session im eigenen Heimatland. Bei einer solchen ersten Session lernt man viele an politischen, inter-kulturellen und sozialen Fragestellungen interessierte Landsleute kennen, die sich ebenfalls in einem grösseren Kontext engagieren und austauschen wollen.
Am ersten Tag werden alle Teilnehmer zunächst in die Grundlagen von EYP eingeführt, bevor man mit dem ersten wichtigen Programmpunkt aller Session beginnt, dem Teambuilding. Im Teambuilding geht es vor allem darum sich kennenzulernen, was mit verschiedensten Spielen und Aktivitäten geschieht. Gleich anschliessend trifft man sich dann innerhalb eines Komitees, in dem ein zugeteiltes Thema im Detail besprochen und analysiert wird. Sobald die Probleme erkannt sind, werden Lösungen diskutiert, abgewogen und verworfen, bis alle mit einem gemeinsamen Lösungsvorschlag und dem Erreichten zufrieden sind. Das Resultat der gemeinsamen Denkarbeit wird in einer Resolution niedergeschrieben und am nächsten Tag den anderen Gruppen vorgestellt.
Nachdem das alles erledigt ist, kann man sich bei einem vielfältigen Kulturprogramm entspannen und sich einfach nur treiben lassen. Nach einem Abendessen, je nach Session verschieden, beginnt man sich mit anderen Teilnehmern zu unterhalten, oft aus dem eigenen Komitee, jedoch lernt man schnell auch sonst Leute aus allen Landesteilen kennen. Am letzten Tag der regionalen Session findet das “General Assembly” statt, wo alle Komitees zusammenkommen und ihre Resolutionen vorstellen. Die Resolutionen werden kritisch im Plenum debattiert und im Anschluss wird abgestimmt, ob sie angenommen werden oder nicht.
In diesem Stil werden alle Sessionen gehalten. Von 1-Tag-Schul-Sessionen über 5-tägige nationale Selektionskonferenzen bis zu 9-tägigen internationalen Konferenzen, alle werden gleich aufgebaut, sind aber doch immer verschieden da andere Organisatoren, Vorsitzende, Delegierte und Teilnehmer den Charakter jeder Session stark prägen. Es ist nie dasselbe Erlebnis, jedoch ist jede Session unvergesslich und macht immer Spaß – es ist also sehr empfehlenswert, auf jeden Fall mitzumachen.
Die Teilnahme am EYP ermöglicht es, viele neue spannende Leute kennenzulernen und sich sehr gut und schnell
in verschiedenen Bereichen weiterzubilden. Von der Verbesserung der Englisch-Kenntnisse, der Schärfung der
eigenen Sozialkompetenz bis hin zu Reden vor großem Publikum – die Teilnahme am EYP ist in jedem Falle eine
wertvolle Erweiterung des persönlichen Horizonts.
(Bild: zVg.)